Berühmte Gäste
Schon der "Lotse" Deutschlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der korpulente Politiker Otto von Bismarck, verlor in dem nordbayerischen Kurort 50 Pfund. Bereits vor seiner Regentschaft wurde unter dem bayerischen König Ludwig I. das Städtchen mit heute über 21.000 Einwohnern ausgebaut. Zahlreiche illustre Gäste wie die Kaiserin Sissi, der im Stadtteil Garitz an ihrem Lieblingshügel ein Denkmal gewidmet ist, die Schriftsteller Leo Tolstoi und Theodor Fontane, später Alfred Nobel oder der Bundespräsident Theodor Heuss entspannten dort.Architektur und Stadtbild
Heutzutage gibt es keine Kaiser mehr, doch die berühmte Architektur Bad Kissingens zeugt von der reichen Tradition des Ortes. Allen voran hat der berühmte Baumeister Max Littmann seine Spuren hinterlassen. Er erbaute 1905 das Jugendstiltheater und von 1911 bis 1913 die größte Wandelhalle Europas sowie den Regentenbau, also Orte der Entspannung und Unterhaltung für die Kurgäste.Beim erwähnten Ausbau des Kurortes sandte Ludwig I. seinen Hofarchitekt Friedrich von Gärtner nach Bad Kissingen. Dieser errichtete das Kurviertel und den Arkadenbau. Bekannte Hotels wie die heutige Residence des Arztes Carl Franz von Dapper-Saalfels, das Heinrich Lübke, Richard Strauss, Ludwig Erhard oder Großfürst Michael von Russland beherbergte, haben den Charme vergangener Jahrhunderte ebenfalls bewahrt.
Der Kurort, der rund 1,5 Millionen Übernachtungen/ Jahr verzeichnet, trägt außerdem neben elf weiteren Orten in Deutschland den Titel Rosenstadt (seit 2012). Die gepflegten Gärten und Parks Bad Kissingens, so etwa der Luitpoldpark oder der Kurgarten sind von der edlen Pflanze geprägt. 330 ihrer schönsten Sorten finden sich etwa im dortigen Rosengarten.
Renommee
Seit dem 25. Juli 2013 steht Bad Kissingen auf der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. Der Kurort ist stolz auf seine Bäderarchitektur, die größtenteils bewahrt werden konnte, da seit 700 Jahren kein Krieg die Stadt zerstört hat. Er liegt im Bäderland Bayerische Rhön, das noch weitere Staatsbäder, etwa Bad Brückenau oder Bad Königshofen, beherbergt. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) hat dies zertifiziert.Wellness-Angebot
In unserer Zeit, in der immer mehr Menschen durch die Globalisierung und den hektischen Alltag unter stressbedingten Krankheiten leiden, immer mehr Arbeitnehmer und Arbeitgeber an Burn-Out erkranken und Beziehungen sowie Persönlichkeiten Schaden nehmen, bietet Bad Kissingen – wie viele andere deutsche Kurbäder – umfassende Möglichkeiten zur Abhilfe und Vorbeugung an. 40 Kliniken, etliche Hotels im Wellness-Bereich sowie 250 Firmen aus dem Gesundheitsbereich stehen Entspannung suchenden Menschen aus aller Welt zur Verfügung.Landschaft und Heilquellen
Die hügelige Landschaft im Norden Bayerns, bei der Bad Kissingen gelegen ist, wird die Rhön genannt. Dort laden unter anderem das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und der Naturpark Bayerische Rhön zum Wandern, Entdecken und Sport-Treiben ein. Der Fluss Saale durchfließt Bad Kissingen. Sieben verschiedene Heilwasser aus sechs verschiedenen Quellen unterstützen vor Ort die verschiedensten Anwendungsgebiete, etwa- Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut
- Gallenblasenerkrankungen
- Gicht
- Verdauungsstörungen
- Katarrhe der oberen Luftwege
- Prophylaxe gegen Nierensteine
Zudem können sich die Gäste in der bekannten KissSalis-Therme entspannen. Diese wurde neben den älteren Bauwerken zu einem weiteren Merkmal der Stadt. Sie wird aus den genannten Quellen gespeist. Die Besucher können sich in neun verschiedenen Saunen entspannen, Fitness betreiben und auf einer Wasserfläche von über 1.000 Quadratmetern in verschiedensten Warmbecken (32-38 Grad Celsius) oder Kaltbecken schwimmen.
Kultur
Auch kulturell hat Bad Kissingen einiges zu bieten. Der Kissinger Sommer hat sich durch verschiedenste Veranstaltungen, insbesondere im Bereich der klassischen Musik, einen guten Ruf erarbeitet. So gab dort David Garrett mit neun Jahren und großem Orchester sein Debüt, 2014 werden Musiker aus Frankreich und Polen den Kurort besuchen. Zwei- bis dreimal am Tag spielt das Kurorchester, das bereits 1837 mit 15 böhmischen Musikern unter Kapellmeister Johann Kliegl seine Geburt feierte.Mehr Informationen findet man beispielsweise unter www.badkissingen.de.