Einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts Rheingold in Köln zufolge geht es Entspannungshungrigen bei Wellness nicht um entspanntes Faulenzen, also die Erholung durch Nichtstun. Vielmehr meinen die Befragten der Studie, dass das Gefühl der Entspannung aktiv erarbeitet werden muss. Bei Frauen sei diese Einstellung sogar noch ausgeprägter als bei Männern: Auf der Suche nach Entspannung nehmen sie auch kleine Schmerzen etwa bei der Kosmetikerin in Kauf.
Bei vielen Entspannungsmethoden ist Experten zufolge eine gewisse Erschöpfung auch normal - vor allem, wenn sie mit körperlichen Anstrengungen verbunden sind. "Wenn Sie in die Sauna gehen, muss Ihr Körper dort Höchstleistungen vollbringen, dann sind Sie natürlich erschöpft, empfinden dies aber als entspannend", erklärt Schnell-Entspannungscoach Klaus Kampmann aus Ostfildern bei Stuttgart. Bei solchen körperlichen Aktivitäten werde die Entspannung erreicht, indem man zunächst bewusst anspannt und dann loslässt.
Allerdings muss Entspannung nicht immer mit Erschöpfung einhergehen. Die Erschöpfung deutet den Forschern von Rheingold zufolge sogar eher daraufhin, dass Loslassen und Entspannung nicht funktioniert haben und zum Beispiel immer noch unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren. Nach einer Entspannungsübung könne ein erschöpftes Gefühl darauf hindeuten, dass der Körper noch nicht geschult genug ist im Erlernen der Entspannungsreaktion.
Allgemein gilt: Je größer der Kontrast zu den vorherigen Aktivitäten ist, desto wahrscheinlicher wird eine ganzheitliche Erholung. "Im Stress ziehen sich die Muskeln zusammen, bestimmte Organe werden abgeschaltet", meint auch Entspannungscoach Kampmann. In der Entspannungsphase schalte der Körper in seinen normalen Rhythmus zurück.
Welche Entspannungsmethode für einen selbst die richtige ist, muss jedoch jeder für sich selbst herausfinden.