Oft zeigen sich Anzeichen von Stress, einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder einer ungesunden Lebensweise zuerst auf der Haut. Sie ist Spiegel der Seele. Eine Ayurveda-Behandlung versucht den Menschen und seine Haut ganzheitlich zu betrachten.
Sie baut auf der Unterscheidung der Energietypen Vata, Pitta und Kapha auf.
Grundprinzip des Ayurveda: die Doshas Vatta, Pitta, Kapha
Im Ayurveda können alle Vorgänge mittels dreier grundlegender psycho-physiologischer Funktionsprinzipien – Vata, Pitta und Kapha – beschrieben werden. Diese werden Doshas genannt und gründen ihrerseits wiederum in den fünf Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Laut der ayurvedischen Lehre fühlt sich der Mensch dann am wohlsten, wenn alle drei Lebensenergien im Gleichklang sind und eine gewisse Harmonie zwischen ihnen herrscht. Leider ist es aber gar nicht so einfach, die Harmonie der drei Energien zu erlangen. Stress im Job oder mit dem Partner, Sorgen und eine unausgewogene Ernährung machen uns einen Strich durch die Rechnung. Unser Gleichgewicht geht verloren. Dann leiden wir unter unterschiedlichen Beschwerden, die uns das Leben schwer machen. Dieses Ungleichgewicht kann sich auch auf unser äußeres Erscheinungsbild auswirken: Insbesondere unsere Haut kündigt an, dass etwas mit uns nicht stimmt. Je nach Hauttyp sind die Symptome unterschiedlich. Wenn wir den Charakter unserer Haut kennen und Veränderungen richtig zu deuten wissen, können wir Disharmonien frühzeitig ausmachen und ausgleichen.
Hauttypen des Ayurveda
Ayurveda unterscheidet analog zwischen Vata-, Pitta- und Kapha-Haut. Jeder Mensch verfügt über Energien, aber in unterschiedlichen Ausprägungen und mit jeweils einer dominanten Lebenskraft. Die bestimmt den Typ, zu dem jemand neigt:
- Vata-Menschen sind zart und unruhig. Vata-Haut ist trocken und sensibel. Sie fühlt sich kühl und rauh an und reagiert sehr empfindlich auf Kälte oder Stress. Zur Pflege der Vata-Haut eignet sich zum Beispiel warmes Sesam-, Avocado- oder Olivenöl. Eine Gesichtsmassage damit entspannt und vitalisiert. Verkrampfte Gesichtszüge können sich lösen und müder Teint erhält neuen Glanz. Warme Kompressen und Gesichtsmasken mit Avocado, Banane oder Kräutern können die nährende Wirkung der Ölmassage unterstützen. Als ätherische Zusätze eignen sich fein dosierte Aromen, da die Vata-Nase leicht zu irritieren ist.
- Pitta-Menschen sind energiegeladen und ausdrucksstark. Pitta-Haut ist sehr empfindlich und reagiert äußerst stark auf reizende, säurehaltige und erhitzende Substanzen. Sie neigt besonders im Sommer und bei emotionaler Anspannung zu Rötungen, fettiger T-Zone, entzündlichen Unreinheiten und allergischen Reaktionen. Zur Pflege empfehlen ayurvedische Kosmetikerinnen Mandel-, Kokos- oder Sonnenblumenöl. Um die Haut zusätzlich zu beruhigen, können Sandelholz, Zitrone, Minze und Kampfer beigemischt werden.
- Kapha-Menschen sind weich und üppig. Kapha-Haut ist großporig, fettig und blass. Sie reagiert unempfindlich gegenüber Hitze und Wind, neigt aber zu Wasseransammlungen und Pusteln an Kinn und Hals. Für die oft fettige Kapha-Haut sollte zum Beispiel Raps-, Mais- oder Distelöl verwendet werden. Als ätherische Öle lassen sich etwa Zitrone, Patchouli oder Lavendel beimischen. Sie unterstützen die Wirkungen der Gesichtsmassage und kurbeln den Stoffwechsel der Haut an. Auch heiße Kompressen und Dampfbäder mit anregenden Heilkräutern fördern den Reinigungsprozess der Kapha-Haut und verfeinern das Hautbild.
Sehr häufig finden sich Kombinationen der Doshas in der Haut. Zum Beispiel eine Kombination aus Vata und Pitta, bei der das Hautbild zugleich trocken und empfindlich ist oder Vata und Kapha, mit grundsätzlich trockener Haut und einigen fettigen Zonen und so weiter. In diesen Fällen ist es ratsam, die verschiedenen Pflegeprodukte zu kombinieren.