"Ich finde meinen Busen zu klein!"; "Meine Nase hat mir noch nie gefallen!" - fragt man Menschen, die sich einer Schönheitsoperation unterziehen lassen wollen, nach ihren Beweggründen, erhält man oft Antworten wie diese. Wie groß ist aber der Zusammenhang zwischen dem Wunsch nach Schönheits-OPs wie zum Beispiel einer Fettabsaugung oder Gesichtsstraffung und der Ablehnung, die wir möglicherweise von anderen aufgrund unseres Aussehens erfahren?
Mit dieser Frage beschäftigten sich Forscher um Dr. Lora E. Park von der Universität in Buffalo im US-Bundesstaat New York. Die Vorgehensweise dabei sah folgendermaßen aus: Knapp 130 Collegestudenten wurden gebeten, einen Aufsatz zu schreiben. Thema sollte eine Äußerung über das Aussehen des Autors sein, die er in seiner Vergangenheit gehört hatte. Dabei war den Probanden freigestellt, ob sie über ein Kompliment oder eine negative Bemerkung schreiben würden. Die Testteilnehmer, die sich im Rahmen des Experiments an Kritik an ihrem Äußeren erinnerten, wiesen eine höhere Bereitschaft auf, sich einer Schönheitsoperation unterziehen zu lassen. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen, die von ihrem Umfeld wegen ihres Aussehens kritisiert oder gar verspottet wurden, eher zu Schönheits-OPs neigen. Laut Lora E. Park wurde im Rahmen der Studie auch ein psychologischer Effekt festgestellt: Wer von vornherein damit rechnet, aufgrund seines Aussehens von seinen Mitmenschen abgelehnt zu werden, nimmt sich diese Kritik eher zu Herzen.
Interessant ist auch, worauf sich Komplimente und Kritik jeweils bezogen: Wurden die Probanden für ihr Aussehen gelobt, dann waren die Komplimente in der Regel recht allgemein gehalten ("Du siehst toll aus"). Die negativen Kommentare, von denen die Probanden berichteten, waren spezifischer und bezogen sich vor allem auf Körpergewicht und -größe.
Die Studie wurde in der Juni-Ausgabe der US-Fachpublikation "Body Image" veröffentlicht.