Das Phänomen wird von Zahnärzten als "Nuckelflaschenkaries" bezeichnet: Wenn Kinder zuckerhaltige Getränke mithilfe einer Nuckelflasche zu sich nehmen, erhöht das die Kariesgefahr für ihre Milchzähne zusätzlich. Diese werden nämlich durch das andauernde Nuckeln permanent mit zuckrigen Flüssigkeiten umspült – Karies kann die Folge sein. Besonders betroffen sind die oberen vier Schneidezähne. Wie Grit Hantzsche vom Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Sachsen jetzt in der Onlineausgabe der Tageszeitung "Die Welt" verkündete, leiden bereits circa 16 Prozent der Kinder im Alter von drei Jahren an solchen Zahnproblemen. Hantzsche sieht Handlungsbedarf bei den Eltern: Viele wären nicht über die Gefahr der Nuckelflaschenkaries informiert, andere würden dem Wissen über diese Gefahr keine Taten folgen lassen. Statt ihren Kindern Wasser zu verabreichen, füllen viele Eltern gesüßte Tees oder Säfte in die Nuckelflaschen. Der darin enthaltene (Frucht-)Zucker ist auf Dauer äußerst schädlich für die jungen Zähne.
Grit Hantzsche sieht die Lösung für das Problem in besserer Aufklärung. Deshalb will sie einen neuen Vorsorgepass einführen, der die Eltern über die Gefahren sowie die richtige Zahnpflege informiert und für regelmäßige Zahnarztbesuche sorgt.