Bereits im Rahmen des Umweltgesetzbuchs, dessen Einführung im Januar vom Bundesumweltministerium als gescheitert betrachtet wurde, war ein Solarienverbot für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Dadurch sollten die Minderjährigen vor langfristig entstehendem, durch UV-Strahlung begünstigtem Hautkrebs geschützt werden. Nun verabschiedete das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der Unter-18-Jährigen künftig Solarienbesuche verbieten wird. Das Gesetz sei "besonders eilbedürftig", da momentan ein Anstieg von Hautkrebs-Neuerkrankungen zu verzeichnen ist. Im Herbst soll das Gesetz schließlich vom Bundestag verabschiedet werden. Die CSU und Teile der CDU sprachen sich mehrfach gegen eine solche Reglementierung von Sonnenstudio-Besuchen aus. Sigmar Gabriel rief die Union jetzt zu "konstruktivem Verhalten" auf.
Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) plädiert schon seit längerem für ein solches Gesetz. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Markus Söder, hatte sich die ADP für ein Solarienverbot für Kinder und Jugendliche ausgesprochen.
Solarienbetreiber werden durch das Gesetz wahrscheinlich erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Falls sie das Verbot jedoch missachten, kann es teuer für sie werden: Es droht eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 50.000 Euro.