In unserem Alltag sehen wir täglich Hunderte von Menschen und schätzen unwillkürlich ihr Alter. Doch welche Gesichtspartien sind dabei überhaupt am wichtigsten? Machen uns Falten auf der Stirn älter als Krähenfüße an den Augen? Um diese Fragen zu beantworten, erstellte der Augenarzt Dr. Peter A. D. Rubin von der University of Tennessee eine Studie zur Einschätzung des Alters von Menschen anhand ihrer Gesichter.
Als Probanden stellten sich 47 Studenten der Universität zur Verfügung. Der Versuchsaufbau war simpel: Die Teilnehmer sollten eine Reihe von standardisierten Fotos von Gesichtern betrachten und anschließend das Alter der darauf abgebildeten Personen schätzen. Besonderer Clou der Studie war die computergestützte Analyse des Blicks der Probanden. Es wurde gemessen, welche Teile der Fotos wie lange angesehen wurden. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Augenregion überdurchschnittlich häufig und lange angesehen wurde: 46 Prozent der Betrachtungsdauer entfielen auf die Augen. Dahinter folgten die Nase mit 19 Prozent, die Stirn mit 13 Prozent und die Region zwischen den Augenbrauen (12 Prozent).
Rubin sieht in den Ergebnissen einen weiteren Beleg dafür, dass chirurgische Eingriffe im Augenbereich eine sinnvolle Maßnahme für ein jüngeres Aussehen seien. Am Ende der Studie wird jedoch auch festgestellt, dass die Resultate vielleicht nicht auf andere Altersgruppen übertragbar sein könnten. Dies würde also bedeuten, dass zum Beispiel ältere Personen den Augen möglicherweise keine so hohe Bedeutung in Bezug aufs Alter zumessen. Außerdem ist anzumerken, dass Rubin selbst in seiner Praxis ästhetische Chirurgie im Augenbereich anbietet.
Die Studie erschien in der Februar-Ausgabe der US-Fachzeitschrift "Ophthalmology".