"Wer Piercings im Mundraum trägt, muss mit unangenehmen Folgen für Zähne und Zahnfleisch rechnen – und damit für die eigene Gesundheit", sagte Herbert gegenüber der Presse. Damit meint der Kammerpräsident nicht nur mögliche Infektionen, wie sie durch unsauberes Stechen verursacht werden können, und allergische Reaktionen. "Das Zungenpiercing beispielsweise schlägt durch seine ständige Bewegung gegen die Zähne. Das schadet langfristig dem Zahnschmelz. Schmuck in der Unterlippe wiederum drückt gegen das empfindliche Zahnfleisch."
Piercings am sogenannten Lippenbändchen sind aus Sicht des Experten besonders gefährlich und er rät davon ab: "Die Schmuckstücke können das Zahnfleisch und den -knochen nachhaltig beschädigen - für das menschliche Gebiss sind das wahrlich keine guten Aussichten."
Auch wenn der Zahnarzt das Piercing sticht: Jürgen Herbert zufolge gibt es keine 100-prozentige Sicherheit. Das Risiko einer Infektion oder Allergie bleibt bestehen. Und Patienten sollten sich im Klaren sein: Bei Schäden, die durch Piercings verursacht und behandelt werden müssen, zahlt die Krankenkasse nicht.
Der Zahnarzt Jürgen Herbert rät: "Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich ein Piercing im Mundraum stechen zu lassen, sollte abwägen, ob ein solches Schmuckstück mögliche Zahnschäden wert ist oder ob er für seine Gesundheit lieber darauf verzichtet."