Wie bringt man Kinder dazu, den Spaß an der Bewegung für sich zu entdecken? Vielleicht hilft es, wenn der Sportlehrer ein Clown ist.
Es ist ein Klischee, das leider einen wahren Kern hat: Anstatt rauszugehen und sich zu bewegen, verbringen viele Kinder und Jugendliche ihre Zeit heutzutage lieber vor dem Computer oder dem Fernseher. Und das Übergewicht bei Kindern wird zu einem immer größeren Problem. In Deutschland sind zum Beispiel laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts in Berlin 18,9 Prozent aller Mädchen zwischen 11 und 13 Jahren übergewichtig. Bei den Jungs sieht es nicht anders aus – hier sind es 18,3 Prozent, die zu viel auf die Waage bringen. Doch was kann man machen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen? Seit Kurzem gibt es mit dem sogenannten Funning-Programm ("Fun" ist der englische Ausdruck für "Spaß", "Freude") einen neuen, schlüssigen Lösungsansatz. Deshalb ist Funning unser Trend des Monats im Januar 2009.
Funning – was ist das überhaupt?
Funning ist ein neues Trainingskonzept für Kinder, das ihnen auf spielerische Weise Spaß an der Bewegung vermitteln soll. Dreh- und Angelpunkt dabei ist immer "Funni, der Clown", der von einem Fitnesstrainer im Kostüm dargestellt wird. Die Figur Funni soll die Kinder dazu bringen, die Freude an der Bewegung zu kultivieren oder diese überhaupt erst einmal für sich zu entdecken. Dass kein strenger Sportlehrer die Übungen vorgibt, sondern ein sympathischer Clown, der auch mal Fehler macht, nimmt den Kindern die Versagensängste. Genau aus diesem Grund fällt bei Funning der Wettbewerbsaspekt des Sports weg: Auch wenn viele Kinder das Kräftemessen mit anderen genießen, soll beim Funning eine ausgelassene Atmosphäre ohne Leistungsdruck entstehen. Die Kinder erleben den Sport nicht nur für sich, sondern in der Gruppe – durch gemeinsame Übungen und das Lernen von Choreografien wird der Zusammenhalt unter den Kindern gestärkt. Bei der Auswahl der Übungen wird auf vier Kriterien geachtet: Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit. So sollen den Kindern die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben ohne Übergewicht mitgegeben werden. Denn wer in jungen Jahren den Spaß am Sport entdeckt und die körperliche Anstrengung dabei nicht als notwendiges Übel, sondern als persönlichen Gewinn betrachtet, wird sich wahrscheinlich auch später noch gerne bewegen.
An wen richtet sich das Projekt Funning?
Die Zielgruppe von Funning ist klar definiert: Es sollen Kinder im Alter von vier bis neun Jahren angesprochen werden. Auf übergeordneter Ebene richtet Funning sich jedoch an Einrichtungen wie Fitnessstudios oder Kindertagesstätten: Diese können Mitglied des Vereins werden und dann Funning-Kurse in den eigenen Räumen anbieten. Ein eigens dafür ausgebildeter Trainer im "Funni"-Dress sorgt dann regelmäßig dafür, dass die Kinder sich bewegen – und dabei viel Spaß haben.
Wer steckt dahinter?
Funning ist ein Projekt des Vereins zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit e.V. aus Berlin. Experten wie der Rückenschul- und Osteoporoselehrer Dr. Göran Semper und der Pädagoge Dr. Siegfried Göritz sollen die Wirksamkeit und Schlüssigkeit des Funning-Konzepts gewährleisten.
Wo werden bereits Funning-Kurse angeboten?
Momentan wird Funning im Sportstudio Bernau (An der Tränke 30, 16321 Bernau) in der Nähe von Berlin angeboten. Voraussichtlich gibt es ab März auch Kurse in Glienicke und Berlin Tegel. Im Laufe der Zeit sollen weitere Orte in ganz Deutschland hinzukommen.
YaaCool bietet sogenannte RSS-Feeds an. Mithilfe eines Webbrowsers wie
zum Beispiel Firefox oder eines RSS-Newsreader-Programms können Sie die
Inhalte von YaaCool (und vielen anderen Websites) abonnieren... mehr
Immer die neuesten Artikel, aktuell und übersichtlich. Mit unseren RSS-Feeds entgeht Ihnen kein neuer Artikel mehr.