Für ihre Untersuchung benutzten die beiden Psychologen der Brown University in Providence 200 Fotografien, die aus einer Datenbank des Max-Planck-Institutes für Biologische Kybernetik in Tübingen stammten. Die jeweils 100 männlichen und weiblichen hellhäutigen Gesichter waren per Laserscanner erfasst worden.
Michael Tarr und Adrian Nestor schufen aus diesen Bildern ein künstliches Antlitz, das Eigenschaften von Frauen und Männern gleichermaßen aufwies. Drei Testpersonen mussten dieses künstliche Gesicht betrachten und dessen Geschlecht beurteilen, während die Forscher das Bild ständig veränderten: Sie erhöhten oder verringerten den Anteil an roten und grünen Pigmenten jeweils minimal.
Das Ergebnis: Grüne Gesichter wurden eher Frauen, rote Männern zugeordnet. Die grafische Analyse der Bilder bestätigte dies. Allerdings schätzen die Forscher in der Ausgabe 19/12 des Magazins "Psychological Science" ein, dass die Hautfarbe bei der Bewertung des Geschlechts eines anderen Menschen eine eher untergeordnete Rolle spiele. Die Form von Nase oder Mund werde hingegen häufiger zur Beurteilung herangezogen.