Kann LED-Licht die Botox-Spritze ersetzen?
Die Forscher Andrei Sommer und Dan Zhu von der Universität Ulm haben die Theorie aufgestellt, dass Licht einen feinen, stabilen Wasserfilm, der die elastischen Fasern der Haut umgibt und diese unbeweglich macht, zerstört. Sobald der Wasserfilm nicht mehr vorhanden ist, soll die Faser wieder elastisch werden und die Haut sich glätten können.Nach heutigem Kenntnisstand ist das Eiweiß (Protein) Elastin demnach verantwortlich für die Spannkraft der Haut. Verbunden mit den Hautzellen ist es von Wasser umgeben. Wasser mit speziellen Merkmalen: Die Wassermoleküle ordnen sich an der Grenzfläche zwischen dem eigentlich wasserabweisenden Protein und dem Umfeld nach einem regelmäßigen Muster an. So bilden sie eine feste Hülle für die Eiweißfasern. Die Hülle bestimmt somit die Form des Eiweißes. Mit der natürlichen Alterung des Proteins lagern sich zwischen Wasserhülle und Elastin zum Beispiel Fettsäuren, Aminosäuren oder Kalziumsalze ab. Das Elastin – immer in Wasser gehüllt - schwillt an, wird starr und unelastisch. Die Haut glättet sich nicht mehr, es entstehen Falten. Soweit die Theorie der Ulmer Wissenschaftler.
Doch was wäre all die Theorie ohne praktischen Beleg? Den lieferten die beiden Ulmer jetzt mit einem Selbstversuch. Im Onlinejournal "Crystal Growth & Design" (DOI: 10.1021/cg8000703) berichten Sommer und Zhu, dass einer von ihnen neun Wochen lang jeden Tag intensives Licht aus dem roten Spektrumsbereich auf die sogenannten Krähenfüße (so nennt man die Fältchen um die Augen) gestrahlt hätte. Das Ergebnis: Die Faltentiefe habe sich deutlich verringert und die einzelnen Linien haben sich verkürzt. Folgt man der Argumentation der beiden Wissenschaftler, habe die Lichtenergie die Anordnung der Wassermoleküle in der Hülle geändert, so dass die Wasserteilchen von der Elastinfaser abgestreift wurden. Das wiederum soll dazu geführt haben, dass das Elastin elastischer wurde und die Hautvertiefungen ausgleichen konnte. Nach dem insgesamt elf Monate andauernden Selbstversuch mit regelmäßiger Bestrahlung wollen die Forscher beobachtet haben, dass sich auch Hautfarbe und Hautbeschaffenheit verjüngten.
Da Elastin auch für die Elastizität von Herzmuskel und Blutgefäßen verantwortlich sei und in diesen Geweben weitaus mehr Wasser vorhanden sei als in der Haut, hoffen die Ulmer Wissenschaftler auf eine noch effizientere Wirkung ihrer Lichtbehandlung zur Verjüngung dieser Organe.
Augenärzte warnen: Laser- und LED-Licht kann dem Auge schaden!
Der Berufsverband der Augenärzte rät nahezu zeitgleich in einer Pressemitteilung zu einem vorsichtigen Umgang mit sogenannten Laserpointern und Leuchtdioden (kurz: LED für Light Emitting Diode, auf Deutsch: lichtemittierende Diode). Bei einem Laser beispielsweise werde das Licht sehr stark gebündelt. Die so entstehenden hohen Strahlungsstärken können die Augen blenden. In einfachen Fällen werden die Sinneszellen davon nicht geschädigt. Die Beschwerden sollen nach wenigen Minuten verschwinden, so die Experten. Dauert die Bestrahlung jedoch länger an oder ist sie besonders stark, kann das Gewebe für immer beschädigt werden. Die möglichen Folgen: ein zentraler Sehverlust oder der Verlust der Lesefähigkeit.Laser werden nach dem Grad der von ihnen ausgehenden Gefährdung in sieben Klassen unterteilt (Norm: DIN EN 60825-1):
- Klasse 1: Laser der Klasse 1 gelten als ungefährlich. Man findet sie häufig in CD-Playern, deren Gehäuse geschlossen ist.
- Klasse 1M: Auch die Strahlen von Lasern der Klasse 1M sind demnach ungefährlich. Doch Vorsicht: Das ändert sich, sobald sie die Lichtquelle mit Lupe oder Fernglas betrachten.
- Klasse 2: In dieser Klasse liegt die zugängliche Laserstrahlung im sichtbaren Bereich von 400 bis 700 Nanometern (nm, 1 Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter = 1/1.000.000.000 m). Bei einer kurzzeitigen Bestrahlung von bis zu einer Viertelsekunde sollen Laserstrahlen dieser Klasse für das Auge ungefährlich sein.
- Klasse 2M: Hier gilt das Gleiche wie bei Klasse 2, allerdings darf man keine Lupen oder Ferngläser verwenden, um die Lichtquelle zu betrachten.
- Klasse 3R: In dieser Kategorie klassifizierte Laserstrahlen können das Auge gefährden.
- Klasse 3B: Strahlen dieser Klasse gefährden sowohl Augen als auch Haut.
- Klasse 4: Laserstrahlen der Klasse 4 sind höchstgefährlich für Augen und Haut. Zudem bestehe bei ihrem Einsatz Brand- und Explosionsgefahr, so die Experten.
Fazit: Seien Sie vorsichtig und vermeiden Sie den direkten Blick in die Lichtquelle, wenn Sie Ihren Falten mit LED-Licht zu Leibe rücken!