So attraktiv und schön zu wirken wie Stars aus Kino und Fernsehen, ist meist ihr eigentlicher Wunsch. Dem Schönheitswahn "sonnengebräunte Haut" verfallen sind längst nicht nur die Erwachsenen. Immer mehr Jugendliche und Kinder besuchen mehrmals die Woche ein Sonnenstudio und bräunen sich, um den Anschein zu erwecken, sie kämen gerade vom Strand.
Dabei ist die Haut der Jugendlichen und Kinder erheblich dünner und empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Die Zellen der jungen Haut sind den UV-Strahlen schutzlos ausgeliefert. Schon ein einziger Sonnenbrand stellt einen erheblichen Schaden für die Haut der jungen Menschen dar.
Das Bundesamt für Strahlenschutz gab bekannt, dass jedes Jahr 120.000 Menschen von UV-Strahlung erkranken. Für circa 3000 Erkrankte sind die Folgen tödlich. 80 Prozent der Betroffenen sind Menschen unter 18 Jahren. Nun soll ein Verbot die Jugendlichen daran hindern, ihre Hautgesundheit zu schädigen.
Ein Solariumverbot für Jugendliche unter 18 Jahren soll gesetzlich verankert werden und Grenzwerte für die UV-Strahlung, Warnhinweise sowie Vorgaben zur Höchstnutzungsdauer und ausführliche Beratungen in Sonnenstudios sollen mehr Schutz vor der künstlichen Sonne bringen. Dies würde bedeuten, dass alte Sonnenbänke mit einer UV-Strahlung von mehr als 0,3 Watt pro Quadratmeter aus dem Verkehr gezogen werden können und Sonnenbänke nur durch fachkundiges Personal in Betrieb kämen. Bis die gesetzliche Regelung in Kraft tritt, soll es ein Qualitätssiegel für die Studios geben, die sich schon heute an die Altersgrenze halten und moderne Sonnenbänke besitzen.
Bundesamt für Strahlenschutz
Wie alt die Jugendlichen nach dem vielen Bräunen wirken, fällt Ihnen vielleicht erst dann auf, wenn sie beim Blick in den Spiegel erste Falten in der Augenpartie entdecken. Das scheint den meisten jedoch völlig egal zu sein. Die Falten kommen ja eh und was kann schon dabei passieren, wenn man mal ein bisschen "Sonne tankt"? Ob ich nun am Strand liege oder auf der Sonnenbank, bleibt sich wohl gleich - so die leider häufig verbreiteten Meinungen.
Die Haut ist zu schützen: vor natürlicher Sonneneinstrahlung und vor künstlicher
Eine Sonnenbank ist so aufgebaut, dass mit Hilfe einer künstlichen Lichtquelle ultraviolettes Licht (UV-A- und UV-B-Licht) den Körper bestrahlt (genauso wie bei der natürlichen Sonneneinwirkung) und es hierdurch zu einer Bräunung der Haut kommt.Je nach Lichtquelle der Sonnenbank strahlen einige Röhren mehr UV-A-Licht aus, andere hingegen mehr UV-B-Licht. Die UV-A-Strahlen führen zu einer raschen und oberflächlichen Bräune. Ist die UV-B-Komponente größer, tritt die Bräune erst nach ein bis zwei Tagen auf. Allerdings ist sie langanhaltender. Gut zu wissen: UV-Strahlen sind sogar beim natürlichen Sonnenlicht so energiereich, dass sie Schäden an der Erbsubstanz (DNS) verursachen können. Sind die Veränderungen an der DNS gering, gleichen "Reperaturenzyme" diesen Zustand aus. Wiederholen sich die UV-Überdosierungen jedoch immer wieder, können sie dauerhafte Schäden an der DNS verursachen. Vorsicht ist geboten: Manche Bänke strahlen zehn Mal mehr ab als die stärkste Tropensonne.
Richtige Dosierung des Sonnenlichtes
Ob es sich um künstliches Licht handelt oder um natürliches Sonnenlicht, wichtig ist der optimale Schutz vor starker UV-Strahlung und keine Überdosierung derselben. Empfohlen wird von Dermatologen daher, sich nicht mehr als 50 Besonnungen pro Jahr auszusetzen. Diese Zahl gilt sowohl für die künstliche als auch die natürliche Besonnung. In gesunden Maßen können Sie auf diese Weise die Vorzüge eines Sonnenbads genießen. Glückshormone werden freigesetzt und die Vitamin-D3-Produktion angeregt, was gut für Knochen und Muskulatur ist.Auf einen Blick: die negativen Folgen starker UV- Belastung
- Beschleunigung der Hautalterung
- Erhöhung des Risikos, an Hautkrebs zu erkranken
- Erhöhtes Risiko für Schädigungen der Augen
- Erhöhung der Gefahr für Schäden am Immunsystem
Für wen sind Solarium-Besuche besonders schädlich?
Menschen mit heller, weißer Haut sollten auf hohe UV-Bestrahlung möglichst ganz verzichten. Empfehlenswert ist es, sich beispielsweise vor einer Reise in die Sonne mit dem Hautarzt in Verbindung zu setzen. Vor allem, wenn man sich in medikamentöser Behandlung befindet.Personen, die Medikamente einnehmen, die zu einer Lichtempfindlichkeit führen, sollten auf den Besuch eines Solariums verzichten. (Beispiele: Antibiotika, Anti-Depressiva oder auch Johanniskraut!). Im Zusammenspiel mit UV-Licht können fotoallergische Reaktionen ausgelöst werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei …
- ... empfindlicher Haut
- ... auffälligen oder zahlreichen Pigmentmalen, Leberflecken oder Sommersprossen
- ... Erkrankungen an Hautkrebs oder seinen Vorstufen
- ... familiärer Veranlagung zu Hautkrebs
- ... transplantierten Organen
- Die Haut sollte unbedingt frei von Kosmetika sein (Cremes, Lotionen, Parfüms, Deo und Make-Up)
- Tragen Sie die Schutzbrille!
- Lassen Sie sich ausführlich informieren, welche Sonnenbank für Ihren Hauttyp geeignet ist!
- Die Dauer des Sonnens darf nicht die Höchstdauer überschreiten
- Achten Sie auf die regelmäßig geführten Wartungslisten der Sonnenbänke und eine allgemein gute Hygiene des Studios!