Ich färbe schon seit zig Jahren mein kurzes, volles Haar Rot bis Dunkelbraun. Es ist inzwischen vollständig ergraut. Das graue Haar mag ich gar nicht. Andererseits nervt es mich schon, den grauen Ansatz alle 14 Tage zu überfärben. Meine Augenfarbe ist Graublau – deutscher Durchschnitt. Haben Sie eine Idee, was ich alternativ mit meinen Haaren machen könnte?
Marie-Luise, 58Udo Walz, Friseur: Mein Rat an Sie lautet: Belassen Sie die Haare grau! Dazu soll Ihr Friseur dunkle, aber feine Strähnen einarbeiten! In Sachen Frisur empfehle ich, die Haare kurz und fransig zu schneiden. Das und eine asch-silberfarbene Tönung, die anschließend aufgetragen werden sollte, bewirken eine tolle Typveränderung: Trotz der neuen Strähnen ist der Look elegant - ohne grau zu wirken. Die Strähnen sollten Sie alle zwei bis drei Monate erneuern. Und um die Tönung aufzufrischen, rate ich, die Haare immer wieder mit einem Silbershampoo zu waschen – das wirkt einem bei grauen Haaren leicht entstehenden Gelbstich entgegen. Ihre graublauen Augen heben den neuen Look noch hervor – Sie können sie auch gerne einmal betonen, zum Beispiel, indem Sie sie "rauchig" schminken.
Die Vielfalt in den Regalen von Drogerien überfordert mich häufig, mich für ein Haarpflegeprodukt oder eine Pflegelinie zu entscheiden. Endlich entschieden kaufe ich dann meist alles aus der Linie. Zu Hause gefällt mir das eine oder andere Produkt – die ganze Linie – manchmal gar nicht: Ein klassischer Fehlkauf. Shampoos nehme ich dann zum Waschen von Wollpullovern. Inzwischen habe ich fast alles durch, was der Drogist so zu bieten hat. Was raten Sie - welche Produkte braucht Haar wirklich? Und wie findet man das richtige Produkt?
Peer, 36Udo Walz, Friseur: Da gibt’s nur eins: Sie sollten die Wahl Ihrer Pflegeprodukte immer einem professionellen Friseur überlassen. Nur er kann die Qualität Ihrer Haare einschätzen beziehungsweise bestimmen und gleichzeitig individuelle Wünsche berücksichtigen. Zur Beurteilung der Haare prüft der Fachmann
- die Haarstärke
- die Kopfhautbeschaffenheit
- den Haaraufbau/die Struktur
- die Geschmeidigkeit/den Volumenabbau (die Haare verlieren mit zunehmendem Alter an Volumen und Spannkraft)
Ich habe dunkelblondes, kräftiges, langes Haar. Die langweilige "Straßenköterfarbe" möchte ich gerne ändern. Ich dachte an Strähnchen…? Welche Techniken gibt es und welche ist empfehlenswert? Mit welchen Kosten muss ich rechnen? Ist die Anwendung für zu Hause eine wirkliche Alternative oder muss ich für ein schönes Ergebnis nahezu schon Friseurmeister sein?
Emma, 29Udo Walz, Friseur: Eine "Straßenköterfarbe" kann mit einer Glanzspülung oder -tönung ganz neu definiert werden. Das ist eine einfache Möglichkeit zur Farbveränderung, die auch zu Hause anwendbar ist – ohne, dass Sie dazu gleich ein Profi sein müssen.
Strähnen dagegen sollten Sie generell nur von einem Fachmann einarbeiten lassen - insbesondere dann, wenn Sie kräftiges und langes Haar haben. Die Kosten dafür können sehr variieren, es kommt darauf an, welchen Anspruch Sie haben: Wo sollen die Strähnen platziert werden, welche Farbe(n) sollen die Strähnen haben und wie stark soll ihre Deckkraft sein.
Was ist der Frisurentrend dieses Sommers?
Kaja, 24, und Christian, 27Udo Walz, Friseur: Eine Trendfrisur ist ganz sicher der Bob - gerade bei kurzem Haar. Auf jeden Fall mit Pony, der aber asymmetrisch geschnitten sein muss: Zum Beispiel schräg oben von der linken Augenbraue beginnend nach unten rechts auf Höhe der Nasenspitze endend.
Bei den Farben geht der Trend zu ruhigen Nuancen: warme Braun- und klare Blondtöne sowie ganz viele mittelblonde Töne vom Effekt "Karamel–Himbeere" sind absolut in. Ganz out dagegen sind knallige und komplett rote Haare. Ebenso sollte man in dieser Saison auf starke Schwarzweiß-Kontraste verzichten. Denn das passt nicht zu der neuen knallfarbenen Sommermode.
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