Langfristige Haarentfernung
Die Methoden zur langfristigen beziehungsweise dauerhaften Haarentfernung werden in der Regel von Profis ausgeführt. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz:Dauerhafte Haarentfernung: Strombehandlung
Der Name dieser auch Elektroepilation genannten Methode ist Programm: Ein kurzer, dosierter Stromstoß soll die Haarwurzel vernichten. Biochemisch gesprochen, koagulieren, also die Proteinstrukturen denaturieren. Dazu wird der Strom durch eine sehr feine Sonde aus sogenanntem Chirurgenstahl am Haarkanal entlang bis zur Haarwurzel geführt. Der Erfolg der Behandlung liegt demnach also vor allem in den Händen des erfahrenen Profis, der sie ausführt: Hohe Treffsicherheit ist gefragt. Denn nur vom Stromstoß erwischte Haarwurzeln lassen kein Haar nachwachsen. Vorteil: Die Elektroepilation kann unabhängig von Haar- und Hautfarbe sowie Haarstärke eingesetzt werden. Drei Techniken werden vornehmlich unterschieden:
- Die Thermolyse ist eine Technik, die auch Hochfrequenz-Elektrokoagulation genannt wird: Hochfrequenter Wechselstrom erzeugt an der Spitze der Sonde Hitze, die die Gewebe- und Wachstumszellen im Haarfollikel zerstört.
- Die Elektrolyse ist ein Verfahren, bei dem ausschließlich Gleichstrom verwandt wird, um im Haarfollikel eine Natronlauge zu produzieren, die die Haarwurzel chemisch außer Kraft setzen soll.
- Die Blendmethode ist eine Kombination aus Thermo- und Elektrolyse, mit dem Ziel, die Natronlauge schneller als die einzeln angewandten Techniken zu erwärmen.
Wie der Name sagt, wird das Haar mit Laserstrahlen beschossen. Das dabei erzeugte Licht absorbiert die Haarwurzel – es wird in Wärme umgewandelt. Die so enstehende Hitze (um die 70 Grad Celsius) führt zur Verödung der Haarwurzel, so dass lange Zeit oder dauerhaft kein Haar mehr nachwachsen kann. Laser lassen sich großflächig oder auch nur gegen ein einzelnes Haar einsetzen. Es gibt diverse Laser, sogenannte Festkörperlaser wie Alexandrit-, YAG- und Rubinlaser sowie Diodenlaser.
Dauerhafte Haarentfernung: IPL – Intense Pulsed Light
Das Licht hochenergetischer Entladungslampen (Lichtblitzlampen, Intense Pulsed Light, kurz IPL genannt) kommt im Unterschied zum Laser, der mit einer festen, einzelnen Wellenlänge des Lichts arbeitet (etwa der Diodenlaser mit 810 Nanometern, 1 Nanometer = 1 Milliardstel Meter), mit dem gesamten Spektrum einer sogenannten Xenon-Lichtquelle zur Anwendung. Mittels Filter lässt sich der Wellenbereich einschränken. Allerdings wirkt das IPL nicht nur auf das Melanin - auch Blut, Gewebe und Haut absorbieren es. Dem wirkt man meist mit einer geringer dosierten Lichtintensität entgegen, was wiederum das Enthaarungsergebnis insgesamt verschlechtern kann.
Für beide Methoden gilt: Sie wirken nur bei dunklen Haaren oder Haaren mit dunkler Wurzel und vergleichsweise heller Haut. Grauen oder weißen Haaren fehlt das Pigment Melanin, das die Laser- und IPL-Strahlen aufnehmen kann. Da sich die Haare nur in der Wachstumsphase behandeln lassen, sind in der Regel mehrere Anwendungen (für gewöhnlich vier bis sechs) in Intervallen von zwei bis zweieinhalb Monaten nötig, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Denn nur etwa 20 bis 30 Prozent der Haare befinden sich gleichzeitig in der Wachstumsphase. Eine einmalige Behandlung beider Beine dauert etwa anderthalb bis zwei Stunden, sagt man. Je nach behandelter Körperregion und persönlichem Schmerzempfinden tut die Behandlung auch weh, insbesondere an empfindlichen Stellen wie im Intimbereich oder den Lippen.
Forscher der Universitäten Aarhus, Dänemark, und Malmö, Schweden, haben bei Vegleichen zwischen Rubinlaser- und IPL-Anwendungen festgestellt, dass infolge der IPL-Behandlung weder Pigmentstörungen noch Vernarbungen auftraten.
Dauerhafte Haarentfernung: ELOS-Technologie
Werden IPL und Hochfrequenzstrom kombiniert, spricht man von der Enthaarungstechnik ELOS: Elektro-optische Synergie. Sie soll das Haar schneller und schonender erhitzen und die Haut weniger belasten. Und: Haare mit weniger Melaninanteil und dunklere Hauttypen lassen sich damit erfolgreich behandeln, heißt es.
Dauerhafte Haarentfernung: Hormonbehandlung
Die Tatsache, dass insbesondere die männlichen Geschlechtshormone für den Wuchs der Körperhaare verantwortlich sind, erlaubt es, mit gezielt eingesetzten Hormonen den Haarwuchs zu steuern oder entsprechend zu behindern. Üblich ist der Weg bei einer krankhaften Überbehaarung (sogenannter Hirsutismus). Die Hormontherapie wird von einem Arzt ausgeführt, begeleitet und kontrolliert.