Schadstoffe lauern ganz legal in handelsüblicher Kosmetik
Die Benutzung von Bio- bzw. Naturkosmetik wird für viele Menschen immer wichtiger. Das ist nicht verwunderlich. Eine Studie fand heraus, dass wir durchschnittlich pro Tag ca. 10 Körperpflegeprodukte benutzen, die aus rund 126 einzelnen Inhaltsstoffe bestehen. Allerdings sind nur 89 Prozent von den 10.000 Inhaltsstoffen, die man in den Kosmetik- und Pflegeprodukten vorfindet, auch sicher und unbedenklich. Immer noch werden Formaldehyd oder Parabene als Konservierungsmittel verwendet – ein Stoff, der Allergien und angeblich sogar Krebs verursachen kann. Hormonähnliche Stoffe finden sich in fast jedem Dritten von 60.000 Produkten, die in Deutschland auf dem Markt sind. Die können Fettleibigkeit fördern, zu einer verfrühten Pubertät beitragen, die Fruchtbarkeit verringern und sogar das Risiko für Hoden- oder Brustkrebs erhöhen.Noch sind diese und andere gefährliche Inhaltsstoffe legal. Eingeschränkte Verbote gibt es nur in wenigen Ländern und der Verbraucher selbst hat bei den Kosmetikprodukten darauf zu achten, was er kauft und welche Stoffe enthalten sind. Wer bei den Kosmetikprodukten sicher gehen möchte, sollte auf die speziellen Kennzeichnungen für Bio- und Naturkosmetik achten.
Kennzeichnungen von Bio- und Naturkosmetik
Unbedenkliche Kosmetik kann man sowohl in der Drogerie als auch in der Apotheke finden. Allerdings müssen Sie auch hier auf die Deklarierung achten. Nur weil sich etwas "biologisch", "natürlich" oder "medizinisch" nennt, heißt es nicht, dass es frei von bedenklichen Inhaltsstoffen ist.NaTrue: Hat ein Produkt diese Kennzeichnung, so entspricht es europäischen Bio-Kriterien, die 2008 festgelegt wurden. Auf dem Logo finden sich Sterne, die etwas über die drei Qualitätsstufen aussagen. Die höchste Anzahl bedeutet, dass die Inhaltsstoffe zu 95% natürlich sind, und die zweithöchste besagt, dass mindestens 70% aus biologischem Anbau kommen. Marken, die diese Richtlinien erfüllen, sind zum Beispiel Alverde oder Weleda. Die Marke findet sich in großer Anzahl in Apotheken und die Erfahrungen mit diesen Angeboten sind durchweg positiv. Immer wieder erhält die Marke gute Bewertungen bei Tests.
BDIH: Ist eine Kennzeichnung für kontrollierte Natur-Kosmetik in Deutschland. Die Rohstoffe müssen von zertifizierten, ökologisch angebauten Pflanzen stammen. Der BDIH ähnelt den Anforderungen von NaTrue, daher finden sich oftmals beide Kennzeichnungen für die Produkte wie bei der Marke Sante oder Dr. Hauschka.
Demeter: Die Richtlinien von Demeter Produkten sind die wohl konsequentesten Vorschriften weltweit. Bei Demeter-Produkten wird der Anbau, Verarbeitung, Verpackung und Kennzeichnung sehr streng genommen. Marken, die Demeter-Richtlinien erfüllen, sind zum Beispiel Primavera oder Martina Gebhardt Kosmetik.
Unschädliche Kosmetik zu benutzen hilft allerdings nicht nur dem eigenen Körper: Giftige Schadstoffe gelangen nicht durch das Abwasser in die Umwelt und durch die erhöhte Nachfrage nach unbedenklichen Inhaltsstoffen wird auch der biologische Landbau gefördert.
Auf welche schädlichen Inhaltsstoffe Sie noch genau achten und verzichten sollten, erfahren Sie hier.