Was ist ein Dermal Anchor?
Ein Dermal Anchor (manchmal auch Dermal Anker) ist ein spezielles Piercing: Beim Setzen eines Dermal Anchors wird anders als beim herkömmlichen Piercing nichts durchstochen, so dass eine Einstich- und eine Ausstichwunde mit dazwischen liegendem Stichkanal entstehen, sondern es wird ein Anker in die Haut implantiert: Dieses Hautimplantat, also ein künstlich in die Haut gepflanztes Material, verbleibt dort dauerhaft, um daran ein Schmuckstück anzubringen. Der Dermal Anchor zählt demnach zu den Single-Point-Piercings und wird auch transdermales Implantat oder kürzer Transdermal genannt. Auch Skinplates ist eine übliche Bezeichnung für Dermal Anchor.Besonders kleine Ausführungen des Dermal Anchors wurden anfangs mit dem Namen "Microdermal" bezeichnet. Inzwischen sind Dermal Anchors üblicherweise sehr klein, so dass die beiden Begriffe synonym verwendet werden.
Wie ist ein Dermal Anchor aufgebaut?
Wie der Name Dermal Anchor, auf Deutsch etwa: "Hautanker", es beschreibt, wird das Microdermal auf Dauer in der Haut verankert: Dazu wird eine kleine Metallplatte waagerecht unter die Haut implantiert, auf der im rechten Winkel zur Platte und fest ein kleiner Stab sitzt, der ein Innengewinde beherbergt. Optimal eingesetzt, schließt der Stab mit der Hautoberfläche ab. Über das Gewinde lassen sich kleine Schmuckstücke mit der Ankerplatte verschrauben - mit dem speziellen Effekt, dass nur das Schmuckstück und nicht die Verankerung zu sehen ist.Wie groß ist ein Dermal Anchor?
Verglichen mit einem 1-Cent-Stück ist die Metallplatte eines Dermal Anchors mit einer Länge von sieben Millimetern und einer Breite von 2,3 Millimetern um ein Vielfaches kleiner. Die Platte ist mit drei Bohrungen versehen. Der Stab, der das Gewinde zum Aufschrauben der schmückenden Aufsätze beherbergt, ist nicht mal zwei Millimeter stark und nur etwa zwei Millimeter lang. Das Innengewinde ist etwas über einen Millimeter lang.Seit wann gibt es Dermal Anchor?
Dermal Anchors werden seit Mitte 2006 gesetzt, sie wurden sehr schnell zu einem Trend, der heute stark gefragt ist. Inzwischen bieten viele Tattoo- und/oder Piercingstudios das Einsetzen von Dermal Anchors an.Wie wird ein Dermal Anchor eingesetzt?
Als Erstes steht wie bei allen anderen OPs auch die Sterilisation der Stelle, an der der Dermal Anchor eingepflanzt werden soll. Dazu sollte der Piercer sterile Hände und sterile Materialien benutzen. Dann wird die Einstichstelle betäubt. Dann erfolgt der Einschnitt der Haut, eine sogenannte Inzision, mithilfe eines Skalpells, einer speziellen Nadel, einer Kanüle oder eines sogenannten Biopsie-Punches, wie es bei Wikipedia und auf einschlägigen Infoseiten heißt. Der Modifier, also der Fachmann in Sachen Piercing und Dermal Anchor, trennt dann die Hautschichten und formt eine sogenannte Hauttasche. Dann stanzt er ein Loch für den Stab – dazu benutzt er einen sogenannten Dermal Punch. Anschließend wird das Implantat, also das Metallplättchen, in die Hauttasche gesetzt.Als Erstaufsätze werden häufig Scheiben, Kristalle oder flache Plättchen verwendet, um die Gefahr des Hängenbleibens zu minimieren.
Wie pflege ich mein frisch implantiertes Dermal Anchor?
Da der Anchor in den ersten vierzehn Tagen noch recht locker unter der Haut sitzt, empfehlen Experten, den Erstaufsatz während dieser Zeit mit einem Pflaster zu fixieren. Das beuge einem schmerzhaften Hängenbleiben ebenso vor wie dem Verrutschen des Ankers und infolge dessen dem schiefen Einwachsen.Ansonsten erfordert ein Dermal Anchor wie jedes Piercing eine besondere Erstpflege. Die Heilung kann je nachdem, wie die Haut an der gepiercten Stelle beschaffen ist und gepflegt wird, zwischen drei bis sechs Wochen dauern.
Um Entzündungen zu vermeiden, sollte täglich mit einem milden Antiseptikum wie Octenisept aus der Drogerie oder der Apotheke gepflegt werden. Dazu sprüht man das Mittel auf und bringt es mit ganz sanften, kreisenden Bewegungen in den Stickkanal ein.