Immer mehr Menschen lassen sich mit Tattoos die Haut verschönern. In diesem Artikel beleuchtet YaaCool die Geschichte der Tätowierung und ihre kulturelle Bedeutung.
Die Geschichte der Tätowierung
Die Ursprünge der Tätowierkunst liegen viele Tausend Jahre in der Vergangenheit. Als 1991 die Mumie des "Manns vom Hauslabjoch" – besser bekannt als Ötzi – gefunden wurde, konnten an seinem Körper fast 60 Tätowierungen gezählt werden. Somit ist bewiesen, dass es bereits vor mehr als 5000 Jahren Tattoos gab. Es wird angenommen, dass die Tätowiertradition in Japan sogar circa 12.000 Jahre alt ist. Häufiger wird die Entstehung der Tätowierkunst jedoch mit der polynesischen Inselregion im Pazifik in Verbindung gebracht. Die heute im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Wörter "Tattoo" und "Tätowierung" gehen laut Sprachforschern wohl auf den tahitianischen Begriff "tatau" zurück, der sich grob mit "mehrere Male mit der Hand schlagen" übersetzen lässt. Mittels Nadeln und Farbe, die aus Pflanzensaft und Ruß hergestellt wurde, verzierten die Polynesier in Ritualen ihre Körper. In die westliche Welt kamen die Tätowierungen dann im 18. Jahrhundert. Der britische Seefahrer James Cook und seine Crew erzählten nach ihren Reisen in die Südsee von tätowierten Inselbewohnern und ließen sich mitunter sogar selbst Tattoos stechen. So wurden Tätowierungen zum beliebten Souvenir von Seeleuten, die sich als Andenken an ihre Reisen in ferne Ländern ihre Haut bemalen ließen. Wichtigster Schritt in der Etablierung des Tätowierens in unserer Gesellschaft war wohl die Erfindung der elektrischen Tätowiermaschine durch den Amerikaner Samuel O’Reilly im Jahre 1891. Bis in die 1980er-Jahre wurden Tattoos meist von Rockern, Gefängnisinsassen oder Gangmitglieder getragen. Das hat sich geändert: Heute tragen 20 Prozent der Deutschen zwischen 15 und 25 Jahren ein oder mehrere Tattoos.
Kulturelle Bedeutung von Tattoos
Bereits bei den Polynesiern hatten Tätowierungen klar zugeschriebene Bedeutungen. Wer in der Südsee tätowiert war, gehörte meist einer privilegierten Gruppe an. In Japan wurden Tattoos lange Zeit zur Kennzeichnung Krimineller genutzt. Diese kultivierten die Tätowierkunst daraufhin, was zu den prachtvollen Tattoos vieler Mitglieder der Yakuza (im Westen meist als "japanische Mafia" bezeichnet) führte. In Europa und Amerika haben besonders Gefängnistattoos eine lange Tradition. Sie haben unter anderem die Funktion, Delikt oder Dauer des Gefängnisaufenthalts eines Tätowierten zu signalisieren. Zu den klassischen Gefängnistätowierungen gehören eine tätowierte Träne unter dem Auge und drei Punkte auf der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger. Deshalb sollte man sich bei der Wahl eines Tattoo-Motivs eingehend mit seiner eventuell vorhandenen Bedeutung auseinandersetzen. In unserer Zeit dienen Tattoos meist lediglich zur Zierde des Körpers. Manche haben für ihren Träger eine persönliche Bedeutung, sollen ihn zum Beispiel an einen geliebten Menschen erinnern. Tattoos besitzen mittlerweile aufgrund ihrer großen Verbreitung eine verhältnismäßig hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Wer heute mit einer Tätowierung auffallen und schocken will, lässt sich dort tätowieren, wo es permanent sichtbar ist: Auf den Händen, dem Hals oder dem Gesicht. Derartige Tattoos wirken auf die meisten von uns immer noch provokant.
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