Diese neuere Methode soll im Gegensatz zu den zuvor benutzten Silikonabdrücken schonend und auf ein Tausendstel Millimeter genau die Haut überprüfen. Per Computerprogramm soll die Oberfläche der Haut wiedergegeben werden.
Wie funktioniert PRIMOS?
Zur Zeit werden an 6.000 Probanden Anti-Faltencremes & Co. getestet und deren Wirkung mit PRIMOS überprüft. Dabei wirft eine Lichtquelle in einem festgelegten Winkel ein gleichmäßiges Muster aus Streifen auf die Haut: quasi eine Art optisches Raster. Bei Beiersdorf sollen etwa 800.000 Spiegel, jeder mit einer Kantenlänge von 16 Mikrometern, die feinen Lichtstreifen auf das Gesicht projizieren, heißt es. Unebenheiten oder Vertiefungen wie Falten lenken das Licht ab. Das sorgt dafür, dass die Bilder wie ein zerknautschter Strichcode aussehen: PRIMOS entgeht nichts.Die sogenannte Auswertungskamera nimmt mehrere Hautbilder auf, um diese später vergleichen und so eine Entwicklung der Hautstruktur dokumentieren zu können. Da die Bilder alle in Farbe und übereinander projizierbar sind, können die Veränderungen leicht erkannt werden. Per Software erfolgt die Analyse der Verzerrung, des Verlaufs, der Tiefe und des Volumens von Falten. Das hilft den Forschern, nicht nur einen Überblick über die Entwicklung von Hautstrukturen zu bekommen, sondern auch die Wirksamkeit verschiedener Hautcremes zu beurteilen.
Kontrollinstitute, dermatologische Zentren und der Kosmetikbereich wenden das PRIMOS-System weltweit an. Die Geräte stehen auch in Forschungsinstituten und in Kliniken. Die Forscher erhoffen sich von PRIMOS eine einheitliche Methode, die es zulässt, die Ergebnisse weltweit zu überprüfen und zu vergleichen. Schließlich ist mit PRIMOS jede Werbeaussage zu einem Kosmetikartikel wie "Reduziert Falten tiefenwirksam" zu be- oder zu widerlegen. Außerdem sieht Beiersdorf einen zusätzlichen Anwendungsbereich für das Verfahren in der Chirurgie, da auch Operationsnarben mit PRIMOS erforscht werden könnten.