YaaCool: Conny Warmuth, Sie haben eine eigene Kosmetiklinie entwickelt. Was waren die Beweggründe für diesen Schritt?
Conny Warmuth, Make-up-Artist und -Hersteller: Das Leben und meine Arbeit. Es gibt ja gutes Make-up, so ist es ja nicht. Zwar sieht es bei Shootings meist in Ordnung und manchmal auch toll aus - im Alltag ist es aber oft zuviel und man muss schon sehr, sehr gut sein, um Make-up-Produkte so aufzutragen, dass man davon nichts mehr sieht.In den USA habe ich vor Jahren zum ersten Mal Mineral-Make-up kennengelernt und mich sofort darin verliebt. Es ist natürlich, sehr unterschiedlich anzuwenden, wird wunderbar vertragen, vor allem aber: Es schaut nicht nach einer dicken Schicht Make-up aus! Somit ist es auch im Alltag sehr gut zu verwenden. Ich testete viel und irgendwann kam mir die Idee, es selbst und auf dem deutschen Markt bekannt zu machen - damit auch wir hier die Vorteile nutzen können.
Wie lange dauerte es von der ersten Idee bis zur ersten, fertigen Make-up-Dose?
Conny Warmuth: Lange. (lacht) Also die ersten Ideen zu einer eigenen Linie hatte ich bereits 2001. Schon damals war ich nicht immer mit den Möglichkeiten herkömmlichen Make-ups zufrieden. Aber erst 2007 habe ich dann richtig angefangen, mich mit den heutigen Mineral-Make-up-Produkten zu beschäftigen.Conny, stellen Sie uns Ihre Kosmetiklinie bitte kurz vor!
Conny Warmuth: Es sind nur drei Bausteine nötig für den tollen cowarcosmetics Look:- Einmal die sogenannte basemyday-Grundierung für den gleichmäßigen Hautton,
- ein sogenannter colorkick-Rouge-Ton für die Frische
- und für den Abschluss ein sogenanntes theendtostart-Puder, um alles zu fixieren und den sanften Hollywood-Glow hinzubekommen.
Was ist das Highlight der Serie?
Conny Warmuth: Mein persönliches Highlight ist auf jeden Fall das colorkick-Rouge "loverskiss". Es zaubert sofort dieses sexy Leuchten auf die Wangen, wie man es sonst nur bekommt, wenn man frisch verliebt ist. Es ist einfach Klasse!Was macht die Besonderheit – verglichen mit herkömmlichen Make-up-Produkten - von Mineral-Make-up aus? Ist es für jeden Hauttyp geeignet?
Conny Warmuth: Mineral-Make-up ist völlig natürlich. Es gibt bei mir keine Konservierungs- oder Duftstoffe, keine Öle oder Fette, die die Poren der Haut verstopfen könnten. Silikone und sonstige Chemie sind ebenfalls nicht zu finden, das macht die Produkte so hoch verträglich. Auch Menschen, die unter Allergien oder Unverträglichkeiten leiden, können so problemlos ein tolles Make-up tragen.Besonders ist auch die Vielfältigkeit der Produkte. Man kann sie als Lidschatten, Lippenfarbe, sogar als Nagellack benutzen. Auch das Mixen mit einer Tagespflege, um es als flüssiges Make-up zu nutzen, ist möglich. So kann auch eine sehr trockene Haut die Mineral Make-ups verwenden, ohne weitere Chemie auftragen zu müssen. Also eine Serie, die alle Hauttypen benutzen können und vor allem auch vertragen.
Sind Ihre Produkte sowohl für Männer als auch Frauen gedacht?
Conny Warmuth: Ja! Ich verzichte ganz bewusst auf stark glitzernde oder schimmernde Inhaltsstoffe. So können alle Produkte auch von Männern genutzt werden. Aber ich spreche ganz bewusst weder Frauen noch Männer an. Jeder soll die Vorteile nutzen können, dass finde ich wichtig.Wo wir schon mal dabei sind: Haben Sie viele männliche Kunden?
Conny Warmuth: Es ist erstaunlich, aber ja. Es sind heute fast 45 Prozent aller Bestellungen, die von Männern eingehen - und sicher bestellen diese nicht alle für ihre Frauen … (lacht). Es freut mich natürlich sehr, dass es von Anfang an so viele sind, die sich trauen, diese Möglichkeit für sich zu nutzen. Es liegt wohl am natürlichen Aussehen der Mineralien auf der Haut. Mineralien wirken eben nicht so, als ob man ein schweres Make-up aufgetragen hätte.Woher beziehen Sie die Rohstoffe und achten Sie dabei auf bestimmte Qualitäten?
Conny Warmuth: Die Rohstoffe beziehe ich fast alle von einem großem deutschen Pharmakonzern. Zwei Rohstoffe bestelle ich in den USA. Und natürlich lege ich großen Wert auf die Reinheit der Inhalte, deshalb sind alle Rohstoffe zertifiziert. Sie müssen meiner Idee von einer hochverträglichen Make-up-Linie schon gerecht werden, da kann man nicht einfach irgendwas nehmen.Inwieweit haben Sie an der Entwicklung der Produkte konkrete Teilhabe?
Conny Warmuth: (lacht) Inwieweit habe ich das nicht?! Das ist einfacher zu beantworten. Ich habe alles selbst erstellt, die Rezepte erarbeitet und getestet, die Lieferanten herausgefunden, Dosen, Pinsel, Maschinen getestet und ausgesucht, Fotos gemacht, den Shop "gebaut", die Deckelaufkleber in den Druck gegeben … Und: Ich klebe auch die Briefmarken auf die Sendungen. Alleine deshalb schon, weil ich das Geld nicht hatte, vieles machen zu lassen. Da muss man dann eben selbst ran. Was sehr aufregend und spannend für mich war und immer noch ist. Es gibt nur Weniges, das ich abgegeben habe, wie Logoerstellung oder natürlich die Laboruntersuchungen.Was bedeutet es konkret, wenn Sie sagen, Sie mischen die Produkte in Handarbeit? Wie muss ich mir das vorstellen?
Conny Warmuth: Es ist nicht so, dass ich vor dem Fernseher sitze und ein paar Zutaten in einen Topf werfe, sie zusammenrühre und in Dosen verpacke. Es gibt ja einige Gesetze in Deutschland, die man erfüllen muss, wenn man so ein Projekt starten möchte. Das ist strenger, als wenn ich Torten in einer Privatbäckerei herstellen und verkaufen möchte. Da gibt es Richtlinien für die Beleuchtung beim Herstellen, die Belüftung, die Materialien, auf denen gearbeitet wird, dafür, wie die Waage auszusehen hat, und so weiter …Es werden immer nur ganz kleine Chargen von mir gemacht, so dass ich auch selbst immer noch weiß, wann ich was angefertigt habe, und so die Qualität immer gewährleisten kann. Ich finde das nicht nur für mich als Hersteller wichtig, sondern ich würde mich auch als Kunde sehr darüber freuen, wenn ich weiß, dass ich nicht etwas bekomme, was schon seit Monaten irgendwo einstaubt.