Laufmaschine oder die Geburtsstunde des Fahrrads
Das erste Zweirad entstand 1818 in Mannheim. Erfunden wurde das überwiegend aus Holz hergestellte Gefährt von Carl Freiherr von Drais. "Laufmaschine" - so bezeichnete der Konstrukteur seine bahnbrechende technische Innovation. Die Wahl des Namens war nicht rein zufällig, denn er beschrieb genau das Prinzip, nach dem das Zweirad damals funktionierte. Der Fahrer setzte das Gefährt in Bewegung, indem er sich mit den Füßen vom Boden abstieß. Der Prototyp des Fahrrads ist uns - wenn auch in einer leicht modifizierten Form - bis heute erhalten geblieben: Viele Kleinkinder nutzen ein pedalloses Laufrad, um kürzere Entfernungen zu überwinden.Radfahren - Segen für den Körper, Balsam für die Seele
Das Fahrrad ist nicht nur ein praktisches und preiswertes Verkehrsmittel. Heutzutage erfüllt es auch die Funktion eines Sportgerätes. Immer mehr Menschen schwingen sich zur Verbesserung ihrer Fitness und Gesundheit in den Sattel. Von der Bewegung an der frischen Luft profitiert in erster Linie die Lunge. Während der Fahrt werden die Atmungsorgane optimal mit Sauerstoff versorgt. Die sportliche Betätigung kommt auch dem Herzen zugute. Dieses Organ wird - wie jeder Muskel - durch das Training größer und leistungsfähiger: Es ist in der Lage, mehr Blut in kürzerer Zeit zu transportieren. Außerdem wirkt sich ein regelmäßiges Radfahren positiv auf die Blutgefäße aus. Sie sind elastischer und - dank des gesteigerten Cholesterinabbaus - frei von Ablagerungen. Die Gefahr, an Herzinfarkt, Arteriosklerose oder anderen Zivilisationskrankheiten zu erkranken, sinkt. Körperliche Aktivität stärkt und strafft die Muskeln.Während einer Fahrradtour wird nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch die gesamte, für die Stabilisierung des Körpers verantwortliche Muskulatur an Bauch und Rücken trainiert.
Sport zu treiben, bedeutet, dem natürlichen biologischen Alterungsprozess entgegenzuwirken. Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse kontinuierlich ab. An ihrer Stelle bilden sich Fettzellen. Diese degenerative Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Durch regelmäßiges körperliches Training kann man sie aber hinausschieben. Das Radeln ist eine bewährte Anti-Aging-Kur. Die Muskeln werden in Bewegung gehalten, sie gewinnen dadurch wieder an Kraft und Volumen. Die Fettzellen dagegen schwinden. Das Radfahren formt die Figur, macht den gesamten Bewegungsapparat belastbarer, kräftigt die inneren Organe, wirkt sich positiv auf Herz und Kreislauf aus und stärkt das Immun-system.
Der Tritt in die Pedale tut nicht nur dem Körper gut. Auch der Geist und die Psyche profitieren von der Bewegung an der frischen Luft. Während einer Radtour wird das Gehirn besser durchblutet. Das führt zu einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit, die Denkprozesse verlaufen jetzt intensiver und schneller. Sportliche Aktivität fördert gute Laune und trägt zum Stressabbau bei.
Die geistige Entspannung resultiert daraus, dass während der Bewegung 60 Prozent des zentralen Nervensystems damit beschäftigt sind, die Funktionen der Muskeln zu optimieren und zu steuern.
Intensives Radeln ermüdet zwar, befreit aber gleichzeitig von nervösen Störungen und steigert allgemein das Wohlbefinden. In der Nacht steht einem erholsamen Schlaf nichts mehr im Wege. Auch dann nicht, wenn die Spritpreise ins Unermessliche steigen.