Winzige Nanopartikel werden nicht nur in Kosmetik, Industrie und Medizin eingesetzt – sie könnten sich schon längst auf Ihrem Teller und somit auch in Ihrem Körper befinden.
Die winzigen Nanopartikel lassen sich aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften in den verschiedensten Bereichen finden. Die Nanotechnologie wird erst seit relativ kurzer Zeit immer häufiger erwähnt und diskutiert. Wer dagegen Nanotechnologie eher nicht erwähnt, ist die Lebensmittelindustrie. Abgesehen davon, dass keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Nanotechnologie besteht, geben die Lebensmittelhersteller auch nur vereinzelt Informationen zum Thema Nanopartikel in Lebensmitteln heraus. Nachforschungen des Bundes für Umwelt– und Naturschutz e.V. (BUND) ergaben, dass selbst die zuständigen Behörden keine genaue Kenntnis darüber besitzen, in wie vielen und in welchen Lebensmitteln Nanotechnologie enthalten ist.
Hier werden Nanopartikel bereits verwendet:
Für die meisten Verbraucher ist es deswegen wohl auch überraschend, zu erfahren, dass in unseren Lebensmitteln schon seit geraumer Zeit Nanotechnologie eingesetzt wird. Diese Lebensmittel finden sich nicht nur in der "Functional -Food-Ecke" des Supermarktes wieder, sondern in Produkten, bei denen Sie es wahrscheinlich nicht unbedingt vermuten würden.
Nanopartikel werden genutzt, um die Eigenschaften bestimmter Produkte zu optimieren: Gewürze, Gemüsebrühe und Pulver können dank der Zwerge besser rieseln, Wurst wird langsamer grau und Ketchup fließt dank des Einsatzes von Siliciumoxid (regelt die Konsistenz) schön gleichmäßig aus der Tube. Titanoxid soll nach Aussagen des BUND häufig zum Aufhellen von Käse und Soßen benutzt werden.
Bei der Herstellung mancher Fitnessgetränke wird dagegen gerade mit dem Zusatz von Nanopartikeln geworben. Sie sollen dafür sorgen, dass die zugesetzten Wirkstoffe wie Vitamine und Mineralien im Getränk erhalten bleiben und optimal vom Körper aufgenommen werden können, damit sie ihre gesunde Wirkung entfalten.
Auch eigentlich als ungesunde Dickmacher bekannten Lebensmitteln wie Chips und Eis werden teilweise Nanopartikel beigemengt, die gesunde Nährstoffe wie Vitamine enthalten, um die Verkaufschancen der Produkte zu verbessern.
Im gesamten Bereich des Functional Food bietet sich die Flexibilität der Nanopartikel geradezu an, um Lebensmittel mit gesunden Zusätzen wie Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien zu versehen.
In der Fleischindustrie werden mit Hilfe von Nanopartikeln die Farbe des Fleisches länger erhalten, der Geschmack verbessert - und die Produktion gesteigert, heißt es.
Auch Verpackungsbeschichtungen mit antibakteriellen Nanopartikeln sollen in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet sein.
Aussichten
Für die Lebensmittelindustrie ergeben sich durch die Nanotechnologie ganz neue Möglichkeiten: Die Veränderung von Farbe, Konsistenz und Inhaltsstoffen der Lebensmittel ist mit Hilfe von Nanopartikeln keine ferne Zukunftsmusik, sondern bereits Realität. Es könnte vielleicht sogar möglich werden, mit Hilfe von Farbstoffen dafür zu sorgen, dass verdorbene Produkte ihre Farbe verändern und so leicht erkennbar werden. Wer dabei an Böses denkt, findet vielleicht Wege, die Winzlinge einzusetzen, um durch frisches Aussehen eine vermeintliche Überlagerung zu vertuschen. Auch die Geschmacksintensität könnte durch Nanopartikel verstärkt werden, so dass in der Herstellung weniger Kosten entstünden.
Fazit
Gerade das Beispiel "langsamer grau werdender Wurst" hinterlässt einen unangenehmen Nachgeschmack. Ohnedies bestehen durchaus Bedenken, wie sich die kleinen Partikel im direkten Kontakt zum Menschen wohl verhalten mögen. Studien haben ergeben, dass Nanopartikel durch den Verzehr in den Darm und von dort aus in den gesamten Organismus gelangen können. Welche Auswirkungen sich nicht zersetzende Teilchen dort auf Dauer haben, ist noch nicht hinreichend untersucht. Jedenfalls sind unerforschte Risiken nicht unbedingt dazu angetan, uns den Verzehr von mit Nanopartikeln angereicherten Lebensmitteln zu versüßen.
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