Die weiblichen Brüste sind seit Menschengedenken Objekte der Begierde: Sie werden auf Höhlen- und Leinwänden, Papier, Zelluloid und Speicherkarten festgehalten. Man dichtet über sie, besingt sie und formt sie in Stein, Holz oder Marmor. Man bedeckt sie mal mehr, mal weniger – und zwängt sie in (ver)formende Brusthalter, Korsetts und Korsagen. Doch was ist eigentlich eine "schöne Brust"?
Von Natur aus ist schließlich jede Brust individuell geformt - und zwar jede für sich, also auch die beiden Exemplare pro Frau. Und doch sind alle Brüste für denselben Zweck bestimmt: die Aufzucht der Nachkommen. Medizinisch gesehen ist demzufolge jede Brust, die Milch bildet, gesund und normal. Neben Unterschieden in Form und Größe weisen manche Exemplare Besonderheiten auf, zum Beispiel zusätzliche Brustwarzen (das Phänomen wird auch "Polythelie" genannt). Achtung: Solche Auffälligkeiten sind keine Krankheit an sich. Dennoch leiden die Betroffenen häufig darunter. Mehr dazu können Sie im Artikel ""Die weibliche Brust: Alles reine Formsache - oder? lesen.
Der Aufbau der weiblichen Brust
Das Gewebe der Brust reicht einerseits vom Schlüsselbein bis zu den unteren Rippen und andererseits vom Brustbein bis zum äußeren Rand der Achselhöhle. Es ist fest und gummiähnlich. Die Brust hat ihren Sitz auf dem großen Brustmuskel über der zweiten bis siebten Rippe. Sie besteht aus Fett- und Bindegewebe. Darin eingebettet liegen die Milchdrüsen und Milchgänge. Letztere münden in der Brustwarze. Damit einem Säugling das Saugen erleichtert wird, sind die Milchgänge nahe der Brustwarze geweitet. Die Erweiterungen heißen Milchsäckchen. Auch die Talgdrüsen münden in der Brustwarze.So funktioniert die Brustwarze
Brustwarzen (Latein: Mamillen) heißen die Spitzen der Brüste. Sie sind stärker pigmentiert, was der Haut ihre zumeist dunklere Farbe beschert. Welchen Farbton die Brustwarze hat, hängt stark von der Hautfarbe der Frau ab. Der dunkle Bereich wird auch "Warzenhof" genannt. Über die Brustwarzen sondert die Frau Milch und Talg ab. Auf dem Warzenhof sind kleine Erhebungen, die sogenannten Montgomery-Drüsen. Sie sondern Schweiß und Talg ab und versorgen die empfindliche Haut des Warzenhofs und der Brustwarze mit Fett. Das hält geschmeidig - und ist insbesondere beim Stillen von großer Bedeutung, wenn die an sich schon sensible Haut vom Speichel des Säuglings strapaziert ist. Übrigens, nicht selten wachsen dort auch einzelne Härchen.Während die Brustwarze in der Regel flach ist, richtet sie sich unter bestimmten Umständen auf und erhebt sich mehr oder weniger deutlich über die umliegende Brustoberfläche. Das wird dank der in den Warzen befindlichen glatten Muskulatur möglich. Wichtig: Da sich außer dieser keine weitere Muskulatur in der Brust befindet, ist es auch vergebliche Mühe, mit Übungen zum Aufbau von Muskeln eine Vergrößerung der Brust herbeiführen zu wollen. Damit vergrößern Sie lediglich den Brustmuskel auf dem die Brust sitzt, nicht aber diese selbst. So haben Rechtshänder oft rechts auch eine größere Brust als links, da der rechte Brustmuskel häufiger und stärker beansprucht wird als der linke und entsprechend ausgebildet ist. Umgekehrt gilt dies genauso, ein solcher Größenunterschied ist demnach ganz natürlich.
Auf die Brustwarzen anregend im oben beschriebenen Sinne wirken die Umstände:
- Temperaturunterschiede
- Reibung, zum Beispiel mit rauer Kleidung
- Berührung, zum Beispiel beim Stillen
- sexuelle Erregung
Was beeinflusst Form und Größe der weiblichen Brust?
Der MonatszyklusDie Form der Brüste kann sich im Laufe des Lebens verändern, zum Beispiel zyklisch mit der Menstruation oder mit dem Alter. Denn die dafür ursächlichen Hormone beeinflussen auch die Brüste und ihre Funktion. So bildet sich während des monatlichen Zyklus in der Phase der Östrogenproduktion mehr Milchgewebe – als Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft und Stillzeit – und das jeden Monat aufs Neue. Unter dem Einfluss des sich bildenden Progesterons wachsen auch die Milchdrüsen. Beides, Milchganggewebe und -drüsen bilden sich bei nicht erfolgter Befruchtung und damit verbundenem Sinken des Progesteronsspiegels wieder zurück.
YaaCool-Tipp: Die Brust verändert sich also im Verlauf des weiblichen Zyklus. Kurz nach der Regelblutung ist sie oft besonders weich. Das ist auch ein guter Zeitpunkt, um die Brust auf auffällige Veränderungen hin abzutasten, empfehlen Experten. Dazu sollten Sie wissen: Das Brustgewebe ist von Blutbahnen und Nerven durchzogen. Auch das Lymphsystem ist dort verankert. Wichtige Knotenpunkte (sogenannte Lymphknoten) des für den Abtransport von Abbauprodukten aus den Körperzellen bedeutenden Systems hat man unter den Achseln, am Schlüsselbein und beidseitig des Brustbeins. Im Normzustand sind die Lymphknoten so groß wie eine Erbse, weich und nicht ertastbar. Ein Anschwellen und eine Verhärtung kann auf eine Entzündung oder Erkrankung hinweisen und ist deshalb ernst zu nehmen. Konsultieren Sie in diesem Fall bitte Ihren Arzt!
Die Schwangerschaft
Viele Frauen bemerken eine Schwangerschaft – noch vor Ausbleiben der Regel - an der hohen Empfindlichkeit ihrer Brüste, einem dunkler werdenden Warzenhof und daran, dass die Brüste insgesamt größer und fester werden. Auch Schmerzen treten mitunter auf.
Die Veränderungen der Brust infolge einer Schwangerschaft sind nicht immer von Dauer. Manche Frau hat anschließend dieselben Brüste wie zuvor, häufig bleiben sie größer. Aber: Nur selten behalten sie ihre Festigkeit.
Das Alter
Je oller, desto toller? Das Motto gilt leider eher selten für die weiblichen Brüste, da sie mit dem Älterwerden ihrer Besitzerin meist auch weicher und schlaffer werden. Das geht mit der Umstellung des Körpers in den sogenannten Wechseljahren
einher, in denen die Frau vom fruchtbaren in den unfruchtbaren Zustand wechselt. Wer eine Hormonbehandlung macht, beispielsweise um die Wechseljahresbeschwerden zu minimieren oder gar zu unterbinden (etwa Hitzewallungen), kann sich dank des vorgetäuschten fruchtbaren Hormonspiegels eine feste Brust erhalten – zumindest für ein Weilchen.
Zu guter Letzt: Ein Wort zur Größe der weiblichen Brust
Ob eine Handvoll Brust groß oder klein ist, ist Ansichtssache. Und zwar nicht nur aus Sicht der Frau, die die betreffenden Exemplare besitzt, sondern auch aus Sicht der anderen Frauen - und Männer. Es gibt keine Standards, was die Größe betrifft. Doch manche Experten bedienen sich einer Faustregel, um die weibliche Brust zu beurteilen: Mediziner sprechen demnach von einer übergroßen Brust (Mammahypertrophie oder Makromastie), wenn diese pro Seite mehr als ein Kilo an Gewicht auf die Waage bringt. Noch gigantischer sind 1,5 Kilogramm pro Exemplar und entsprechende Brüste werden deshalb als "Gigantomastie" bezeichnet.Doch wie erfährt Frau, was ihre Brust wiegt? Die einfachste Methode - leider etwas unzuverlässig im Ergebnis - ist: Stellen Sie sich nackt auf die Waage und lassen Sie Ihre Brüste von jemandem halten. Dann wiegen Sie sich zum Vergleich einmal wie gewöhnlich. Die Differenz aus Normalgewicht und ohne-Brust-Gewicht ist das Brustgewicht.
Wem das zu kompliziert ist, der kann sich dank der Freizügigkeit so mancher Stars und Sternchen ein Bild machen. Ein Beispiel: Nadja (Naddel, Ex-Freundin von Dieter Bohlen) Abdel Farrag ließ ihre Brüste im Jahr 2002 öffentlich wiegen - in der SAT.1-Show "Banzai". 1,35 Kilo Gewicht pro Exemplar konnte man am 25. Mai 2002 als vorab veröffentlichtes Ergebnis der Messung bei stern.de lesen. Der Fachmann würde das Ergebnis also als "übergroß" bewerten.