Wie wirksam ist das Abnehmprogramm von Weight Watchers? Dieser Frage ist Steve Ball, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Missouri, jetzt auf den Grund gegangen. Dazu untersuchte Ball die körperlichen Veränderungen bei einer Gruppe von Weight-Watchers-Mitgliedern und verglich die Daten mit denen einer Kontrollgruppe, die stattdessen regelmäßig ins Fitnessstudio ging. Insgesamt nahmen 43 übergewichtige Frauen an der Studie teil. Im Gegensatz zu früheren Forschungsbemühungen zum Thema Weight Watchers protokollierte Ball nicht nur den Gewichtsverlust der Probandinnen, sondern untersuchte auch, ob sie Fett oder Muskelmasse verloren. Die Weight-Watchers-Teilnehmerinnen nahmen über einen Zeitraum von zwölf Wochen durchschnittlich ungefähr 4,5 Kilogramm ab, was etwa fünf Prozent ihres Körpergewichts entsprach. Ein gutes Ergebnis – jedoch verloren die Probandinnen dabei laut Ball hauptsächlich Muskelmasse. Anders sah es bei der Kontrollgruppe aus, die viel Sport trieb: Die Teilnehmerinnen verloren nur wenig Gewicht, verringerten jedoch durch die körperliche Betätigung ihren Körperfettanteil.
Nach Ansicht Steve Balls empfiehlt sich für Übergewichtige eine Kombination aus beiden Methoden. Die regelmäßigen Weight-Watchers-Treffen sorgten für positiven Druck und damit langfristige Erfolge. Die Hälfte aller Personen, die anfangen, regelmäßig Sport zu treiben, hören laut Ball bereits in den folgenden sechs Monaten wieder damit auf.
Weight Watchers wurde 1963 in den USA gegründet. Das Abnehmprogramm basiert auf einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten mithilfe eines Punktesystems. Die Diät kann durch regelmäßige Gruppentreffen ergänzt werden. Nach Angaben des Unternehmens nehmen in Deutschland 140.000 Menschen an den wöchentlichen Weight-Watchers-Treffen statt.