Laut einer aktuellen Umfrage achten die Deutschen auf ihre Cholesterinwerte: 70 Prozent der Bevölkerung haben bereits von Zielwerten gehört, 80 Prozent lassen ihre Werte regelmäßig prüfen.
Diese Ergebnisse einer Umfrage mit 1600 Teilnehmern über 35 hat Professor Achim Weizel, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (sogenannte Lipid-Liga), auf einer Veranstaltung der Liga zum (inzwischen sechsten) "Tag des Cholesterins" in Dresden präsentiert. Demnach nehmen vier von fünf Patienten ihnen verordnete Cholesterinsenker auch regelmäßig ein.
Die Daten von Studien besagen, so heißt es weiter, dass sich die Zahl der Hochrisiko-Patienten, also solchen, deren LDL-Zielwert (schlechtes Cholesterin) unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl; 2,6 mmol/l) erreicht, in den vergangenen Jahren von 20 auf 40 Prozent verdoppelt hat. Das ist für Weizel auch ein Zeichen dafür, dass "die Ärzte konsequenter behandeln". Außerdem ergab die Umfrage, dass die meisten Menschen hierzulande sich von ihrem Arzt über Cholesterin informieren lassen.
Professor Weizel erklärt: "Bis 200 mg Gesamtcholesterin in 100 ml Blut sind bei Erwachsenen normal. Darüber liegende Werte sollten mit dem Arzt besprochen werden, insbesondere bei weiteren Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Das HDL-Cholesterin, das überschüssiges Cholesterin aus dem Körper schleust, sollte mindestens 45 mg pro 100 ml Blut betragen. Das LDL-Cholesterin, das die Gefäße gefährlich verengen kann, sollte 160 mg pro 100 ml Blut nicht übersteigen. Sind jedoch weitere Risikofaktoren vorhanden, ist der Spielraum für das LDL-Cholesterin kleiner."
Weizel empfiehlt: "Ernähren Sie sich ausgewogen, rauchen Sie nicht, bauen Sie Übergewicht ab und treiben Sie dreimal wöchentlich mindestens 30 Minuten Ausdauersport. Wer bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte oder zu Hochrisikopatienten, etwa Diabetikern, zählt, muss zusätzlich Medikamente zur Cholesterinsenkung nehmen. In den seltenen Fällen mit einer ausgeprägten genetischen Belastung kann eine LDL-Apherese (Blutwäsche) erwogen werden."