Bei der Behandlung von Akne gibt es laut der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Geo Wissen" große Defizite. Der frühere Direktor der Klinik für Dermatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Gerd Plewig, hält die weitverbreiteten "Akne-Diäten" für nicht wirksam. Er kritisiert zudem, dass es bei Aknebehandlungen hierzulande oft an Struktur und klaren Konzepten mangele. Ursula Piela von der Uniklinik Münster berichtet gar von Ärzten, die ihren jugendlichen Aknepatienten jahrelang Antibiotika verschrieben.
Wer nach einer drei bis vier Monate währenden Behandlung keine Besserung feststellt, sollte nach Ansicht von Prof. Plewig den Arzt wechseln. Die Heilungschancen für Akne bei Jugendlichen schätzt er nämlich sehr positiv ein: "Richtig behandelt lassen sich bei den allermeisten Jugendlichen die Hautveränderungen ganz wegbekommen", so Prof. Plewig gegenüber "Geo Wissen".
Unter dem Stichwort "Akne-Diäten" fasst man verschiedene Konzepte zusammen, die die Akne auf Basis einer Ernährungsumstellung lindern sollen. Dazu gehört unter anderem das regelmäßige Trinken von Stutenmilch oder der Verzicht auf Nüsse. Wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit dieser Therapien sind jedoch kaum vorhanden.
Akne ist kein Problem, das nur junge Menschen trifft. Eine neue Umfrage unter US-Hautärzten ergab, dass 46 Prozent der Aknepatienten volljährig sind.