Doch Honig soll auch gesund sein, hört man immer wieder. Auf jeden Fall ist er, wie allgemein bekannt, ein Naturprodukt. Er entsteht durch die Arbeit fleißiger Bienen, die ihn als Nahrungsmittel aus dem Nektar von Blüten erzeugen. Das klingt jedoch nur auf den ersten Blick einfach. Honig setzt sich nämlich aus nicht weniger als 200 Substanzen zusammen, deren Verhältnis je nach Sorte sehr stark variiert.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs
Aus nachvollziehbaren Gründen können an dieser Stelle nicht alle 200 Inhaltsstoffe des Honigs erklärt werden. Wir beschränken uns auf die wichtigsten Hauptbestandteile des flüssigen Goldes. 100 Gramm (g) Honig haben ungefähr 285 Kilokalorien, denn die Kohlenhydrate machen zwischen 77 und 84 Prozent des Honigs aus. Zunächst enthält Honig:- Fruchtzucker (= Fructose, 27 bis 44 Prozent),
- Traubenzucker (= Glucose, 22 bis 41 Prozent),
- Saccarose (bis zu 5 Prozent),
- Maltose (4 bis 14 Prozent),
- weitere Mehrfachzucker (1 bis 14 Prozent),
- Wasser (etwa 18 Prozent),
- und Pollen, Mineralstoffe, Proteine (0,4 g), Enzyme, Aminosäuren, Vitamine sowie Farb- und Aromastoffe. Im Einzelnen sind hier zu nennen:
- 2,6 Milligramm (mg) Vitamin C,
- 0,1 mg Vitamin B2,
- 0,2 mg Vitamin B6,
- 0,1 mg Niacin,
- 0,1 mg Panthothensäure,
- 5 mg Kalzium,
- 18 mg Chlor,
- 46 mg Kalium,
- 6 mg Magnesium,
- 7 mg Natrium,
- 18 mg Phosphor,
- 1 mg Schwefel,
- 95 Mikrogramm Kupfer,
- 1209 Mikrogramm Eisen,
- 40 Mikrogramm Fluor
- und 27 Mikrogramm Zink.
- Alanin (16 mg),
- Glutaminsäure (74 mg),
- Histidin (7 mg),
- Lysin (15 mg),
- Phenyalanin (19 mg)
- und Valin (22 mg).
Die verschiedenen Honigsorten
In den Supermärkten sind unterschiedliche Honigsorten erhältlich. Die Unterschiede sind jedoch den wenigsten Menschen bekannt. Die verschiedenen Farben des Honigs von Weiß über Goldgelb bis hin zu Schwarzbraun entstehen aufgrund der unterschiedlichen Art der Blüten, denen der Nektar entstammt.Blütenhonig stammt aus dem Nektar von Blüten, der von Bienen gesammelt worden ist.
Honigtauhonig besteht vor allem aus lebenden Teilen von Pflanzen oder deren Absonderungen oder den Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten, die von den Bienen eingesammelt werden. Er hat eine dunklere Farbe als Blütenhonig und bleibt auch länger flüssig.
Schleuderhonig kommt am häufigsten vor. Die Deckel der Bienenwaben werden entfernt, dann wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert. Häufig ist auf Honiggläsern der Begriff "kalt geschleudert" zu lesen. Dass bedeutet, dass der Honig bei einer Temperatur von höchstens 38 Grad Celsius geschleudert wurde. Dabei handelt es sich um die natürliche Höchsttemperatur in einem Bienenstock. Werden der Honig, die Waben oder der Bienenstock auf über 40 Grad Celsius erhitzt, gehen die wertvollen Enzyme und die Aromastoffe verloren. Die Bezeichnung "Deutscher Honig" darf gemäß der Deutschen Honigverordnung deswegen nur benutzt werden, wenn der Honig bei der Herstellung nicht auf mehr als 40 Grad Celsius erwärmt wurde.
Scheibenhonig wird aus Wabenteilen gewonnen, die nicht künstlich bebrütet worden sind. Dieser Honig wird also nur von Bienen allein hergestellt.
Wabenhonig: Im Gegensatz zu dem Scheibenhonig darf der Imker bei dieser Sorte gepresste Wachsplatten als Gerüst für die Bienen in den Bienenstock einbauen.
Tropf-, Press-, oder Stampfhonig: Bei diesen Herstellungsverfahren lässt der Imker den Honig entweder aus dem Bienenstock tropfen, oder die Waben werden ausgepresst. Sollten die Waben bei der Honiggewinnung erwärmt werden, ist der Honig in der Qualität gemindert. Diese Verfahren werden heute allerdings eher selten angewendet.
Waldhonig: So wird Honigtauhonig genannt, der sich nicht überwiegend aus einer, sondern aus vielen verschiedenen Pflanzenarten zusammensetzt.
Blatthonig: Als Blatthonig wird Honigtauhonig von Laubbäumen bezeichnet.
Medihoney (Medizinischer Honig): Medihoney kommt ursprünglich aus Neuseeland. Er besteht aus zwei einzeln produzierten Honigarten. Bei der einen verwendeten Honigsorte handelt es sich um herkömmlichen Blütenhonig, der relativ viel von einem Enzym namens Glucose-Oxidase enthält. Es stellt ständig winzige Mengen Wasserstoffperoxid her, welches desinfizierend wirkt. Die zweite Honigsorte ist Mankuahonig, der die besonderen ätherischen Inhaltsstoffe des Mankuastrauchs (dabei handelt es sich um eine Teebaumart) enthält, die Keime abtöten. Der daraus zusammen gemischte Medihoney wird zusätzlich in einem speziellen Verfahren bestrahlt, um alle im Honig enthaltenen Keime zu vernichten.