Haltbarkeit von Kosmetika: Die meisten Kosmetika halten länger als zwei Jahre
Ab dem Tag ihrer Herstellung beträgt die Haltbarkeit der meisten Kosmetika mindestens 30 Monate. Bei Produkten mit kürzerer Lebensdauer wie zum Beispiel Babypflegemittel, Naturkosmetika oder Augencremes sind die Kosmetik-Hersteller verpflichtet, das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung anzugeben. Beachten Sie: Dieses ist kein Verfallsdatum! Auch darüber hinaus sollten die Produkte noch ihre ursprüngliche Funktion erfüllen und ohne Gefahr benutzt werden können. Das regelt ein europäisches Gesetz.Fehlt das Herstellungsdatum oder können Sie es nicht entschlüsseln? Keine Sorge! Sie machen nichts falsch, wenn Sie sicherheitshalber davon ausgehen, dass die Kosmetik weniger als zweieinhalb Jahre haltbar ist.
Der Gesetzgeber hat darüber hinaus für Kosmetik mit einer Lebensdauer von mehr als 30 Monaten die Angabe einer zusätzlichen Information für den Verbraucher angeordnet: Achten Sie darauf, ob ein Symbol zu sehen ist, das die Lebensdauer der Kosmetik nach Anbruch der Packung verrät: Der geöffnete Cremetiegel mit der Angabe "6M" zum Beispiel sagt aus, dass Sie die zugehörige Kosmetik mindestens sechs Monate benutzen können, nachdem Sie die Verpackung zum ersten Mal geöffnet haben. Tipp: Notieren Sie das Erstbenutzungs-Datum – beispielsweise mit einem Stift direkt auf der Packung! So haben Sie die Haltbarkeit immer im Auge.
Haltbarkeit von Kosmetika: Kurzlebige und langlebige Kosmetika
Eine kurze Lebensdauer haben beispielsweise Augencremes: Sie sind etwa drei Monate haltbar, nachdem ihre Verpackung angebrochen wurde. Die Kurzlebigkeit ist schnell begründet: Augencremes enthalten viele hochwertige und empfindliche Inhaltsstoffe, die die Haut rund um das Auge pflegen sollen. Die hohe Empfindsamkeit dieser Hautpartie ist der Grund dafür, dass in den meisten Augencremes keine oder nur wenige Konservierungsstoffe zu finden sind. Auch Wimperntusche (Mascara) sollten Sie nur drei Monate benutzen: Denn die Bürstchen, Pinselchen oder Kämmchen kommen mit der Bindehaut des Auges in Berührung, die ein bevorzugter Platz für Keime ist. Leiden Sie an einer Bindehautentzündung, entsorgen Sie die Mascara bitte sofort: So schützen Sie sich vor einer erneuten Ansteckung. Wasserfeste Wimperntusche enthält dagegen kein Wasser und ist deshalb meist länger haltbar. Oft finden Sie dort aber kein Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung.Zu den eher kurzlebigen Produkten zählen außerdem Spezialpflegemittel mit Vitamin C und Naturkosmetik ohne Konservierungsstoffe.
Ungefähr sechs Monate bis zwei Jahre lang können Sie herkömmliche Cremes, Lotionen & Gele für das Gesicht und den Körper benutzen. Für diese gilt: Je mehr Wasser die Kosmetika enthalten, desto schneller sollten Sie sie aufbrauchen. Denn Kosmetika mit hohem Wassergehalt (so genannte Öl-Wasser-Emulsionen) bieten einen besonders guten Nährboden für schädliche Mikroorganismen. Wasserarme oder –freie Produkte (so genannte Wasser-Öl-Emulsionen) mit hohen Fettgehalten benötigen in der Regel weniger oder gar keine Konservierung.
Etwa ein bis eineinhalb Jahre lang lassen sich Gesichtsgrundierungen in flüssiger sowie kompakter Form verwenden. Puder und Lidschatten halten sogar bis zu zwei Jahre und länger. Sie beginnen zu krümeln, wenn sie verderben. Manchmal bildet sich auch Schimmel, der mit bloßem Auge jedoch kaum als solcher erkannt wird. Vorsicht: Auf die Haut gebracht, kann verdorbener Puder zu Irritationen und Allergien führen.
Haltbarkeit von Kosmetika: Wann gehört Kosmetik in den Müll?
Die unterschiedliche Lebensdauer von Kosmetika begründet sich in den unterschiedlichen Rezepturen ihrer Zutaten. Hauptverantwortlich für eine lange Haltbarkeit sind die so genannten Konservierungsstoffe. Je mehr eine Kosmetik davon enthält, desto länger ist sie haltbar. Da viele Konservierungsstoffe aber nicht nur schädliche Mikroorganismen abwehren sondern auch schädlich auf die Gesundheit wirken können, sind Konservierungsstoffe nur bedingt einsetzbar. Lesen Sie dazu auch den Beitrag "Konservierungsstoffe – gut und böse".Fetthaltige Kosmetika beinhalten oft auch so genannte Antioxidantien, die verhindern, dass die Produkte ranzig werden, die Inhaltsstoffe miteinander oder mit Sauerstoff reagieren. Alkohol steckt in vielen Kosmetika: Aufgrund seiner kosmetischn Eigenschaften und seiner Fähigkeit, die Haltbarkeit der Produkte zu verbessern.
Nicht zuletzt spielen auch die Verpackung und Lagerung eine Rolle bei der Haltbarkeit. Zu viel Licht oder zu hohe Temperaturen machen Inhaltsstoffe unwirksam und verderben sie.