Wer boxt, teilt aus und steckt Schläge gegen den Kopf ein. Dass das dem Aussehen schaden kann, sei dahin gestellt. Immer wieder ist jedoch die Rede davon, dass das Gehirn beim Boxen Schaden nehme. Wegen der wuchtigen Schläge können sogenannte Scherbewegungen zwischen den Hirngeweben auftreten. Die Folge sind winzige Hirnblutungen, die bei einigen Wissenschaftlern als Vorläufer von Krankheiten wie Morbus Parkinson (von der auch der weltberühmte Boxer Mohammad Ali betroffen ist) und Demenz im Alter gelten.
Die Heidelberger Wissenschaftler untersuchten in ihrer Boxerstudie, die in der Fachzeitschrift "American Journal of Neuroradiology" veröffentlicht wurde (AJNR 29:388-391, February 2008), die Hirnveränderungen von Amateurboxern (die den Sport zwischen 1 und 25 Jahren - im Durchschnitt 11 Jahre - betreiben) mittels eines hochauflösenden Kernspintomographen (MRT) und verglichen diese mit einer Vergleichsgruppe, die nicht boxt. Bei "nur" drei von 42 männlichen Boxern im Alter von 18 bis 73 Jahren (Durchschnittsalter 33) - das sind 7,1 Prozent - ermittelten die Forscher winzige Punktblutungen im vorderen Großhirn, wo die Wucht der Boxschläge am stärksten wirkt – die es bei keiner der 37 nichtboxenden Vergleichspersonen (18 bis 66, Jahre, Durschschnittsalter 29 Jahre) gab. Der Unterschied sei jedoch statistisch nicht von Bedeutung, heißt es.
Allerdings weisen die Forscher um Dr. Stefan Hähnel von der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg darauf hin, dass noch keine abschließende Aussage zur Gefährdung getroffen werden kann. Das müsse mit umfangreicheren Studien unter Einbezug von Profiboxern belegt werden.