Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, untersucht ein fünfköpfiges Forscherteam aus den italienischen Städten Pisa und Pagova momentan den Effekt von Botulinumtoxin auf Ratten. Im Rahmen der Versuche wird den Tieren der Stoff in die Muskeln gespritzt, die die Barthaare umgeben. In der neuesten Ausgabe der Fachpublikation "The Journal of Neuroscience", die am 2. April erschien, veröffentlichten die Forscher jetzt erste Ergebnisse: Im Gehirn der Ratten konnten Spuren des Stoffes nachgewiesen werden. Die Schlussfolgerung daraus lautet, dass Teile des Botulinumtoxins von den Muskeln ins Gehirn wandern. Dort könne das Gift Schäden anrichten, so die Forscher.
Fraglich bleibt jedoch, ob die Resultate der Studie auch auf den Menschen übertragbar sind. Eine Sprecherin des Pharmakonzerns Allergan, der Botox herausbringt, beurteilt die Situation gelassen. In der Studie sei kein Botox verwendet worden, sondern ein anderes Botulinumtoxin-Präparat. Außerdem widersprächen die Ergebnisse den Erfahrungen, die in der täglichen Anwendung mit Botox gemacht werden.
Botox wird nicht nur für kosmetische Zwecke genutzt. Das Medikament wird unter anderem auch zur Behandlung von Schmerzen und Bewegungsstörungen eingesetzt. Der Hersteller Allergan macht mit Botox ein gigantisches Geschäft: Jährlich setzt Allergan allein mit Botox circa 1,2 Milliarden US-Dollar um.