Ein kurzer Steckbrief des Vitamin D
Vitamin D ist eigentlich ein so genanntes Pro-Vitamin. Es bildet die Vorstufe zu Hormonen, die für einen ausgeglichenen Kalziumhaushalt verantwortlich sind. Vitamin D kann über die Nahrung aufgenommen werden, der menschliche Körper kann es aus Cholesterin aber auch selbst herstellen. Dazu benötigt der Körper allerdings Sonnenlicht (genauer gesagt, UV-Licht ). Sie lösen unter der Haut eine chemische Reaktion aus, durch welche Vitamin D hergestellt wird. Dafür reichen etwa fünfzehn Minuten Sonne täglich aus. Aber: In unseren Breitengraden ist der Stand der Sonne gerade in der dunklen Jahreshälfte oft so niedrig, dass im Körper gar kein Vitamin D gebildet werden kann. Dann muss auf Vitamin D aus der Nahrung zurückgegriffen werden.Wie funktioniert Vitamin D?
Vitamin D ist wichtig für stabile Knochen und gesunde Zähne. Es sorgt dafür, dass Kalzium in die Knochen eingebaut wird und über den Urin möglichst wenig Kalzium verloren geht. Vitamin D wird in der Leber in 25-Hydroxy-Vitamin-D (Calcidiol) umgewandelt. Wenn sich der Kalziumspiegel im Blut senkt, bewirkt ein Stoff aus der Nebenschilddrüse, dass das 25-Hydroxy-Vitamin-D in der Niere zu dem Vitamin D3 (Calcitriol) umgewandelt wird. Vitamin D3 sorgt dafür, dass Kalzium aus den Knochen freigesetzt und im Darm vermehrt aufgenommen wird. Auf diese Weise bleibt der Kalziumspiegel im Blut relativ konstant.Kalzium und Vitamin D wirken vorbeugend gegen Dickdarmkrebs, heißt es außerdem.
Eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D führt bei Kindern zu Rachitis (eine Störung der Knochenmineralisation und eine Demineralisation des Skeletts) und bei Erwachsenen zu Osteomalazie (Knochenerweichung). Da in Milch nur wenig Vitamin D enthalten ist, ist bei Säuglingen manchmal eine Nahrungsergänzung mit Vitamin-D-Präparaten notwendig.
Außerdem kann ein Mangel an Vitamin D Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, Hautkrankheiten wie Psoriasis, Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Bluthochdruck zur Folge haben.
Wie viel Vitamin D brauchen wir?
Ein erwachsener Mensch braucht etwa 50 Mikrogramm (µg) Vitamin D am Tag, ein Kind unter 10 Jahren benötigt ungefähr 25 µg.Die Vitamin-D-reichsten Nahrungsmittel sind fetter Fisch (zum Beispiel Hering und Makrele) und Lebertran. Sehr viel weniger Vitamin D ist in Milch, Butter und Eigelb enthalten.
Eine Unterversorgung mit Vitamin D kann beispielsweise bei Nierenfunktionsstörungen, einer Unterfunktion der Nebenschilddrüse, einer Überfunktion der Schilddrüse, einem hohen Kalziumspiegel im Blut, einem niedrigen Phosphatspiegel, in der Wachstumsphase, in der Schwangerschaft und der Stillzeit, bei verminderter Sonneneinstrahlung, Mangelernährung, erhöhter Ausscheidung über die Nieren, bei der Einnahme von Antieepileptika, bei Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse oder einer Vergiftung mit dem Schwermetall Kadmium bestehen.
Achtung: "Übermut tut selten gut!" Greifen Sie bei Vitamin D nicht unbegrenzt zu. Eine Überdosierung kann fatale Folgen haben: Es können sich Calcium-Ablagerungen in Herz, Lunge, Niere und Gefäßen bilden. Eine Überdosierung von Vitamin D kann unter anderem bei einer Schilddrüsenunterfunktion, starker Bestrahlung mit UV-Licht und übermäßigem Konsum von Vitaminpräparaten entstehen.
Deswegen sollten Sie, bevor Sie zusätzlich Vitamin-D-Präparate in Ihre Ernährung einbauen, immer einen Arzt um Rat fragen.
Einen Selbsttest zu Ihrer Versorgung mit Vitamin D bietet die Uni Hohenheim an www.uni-hohenheim.de. Dieser Selbsttest ersetzt selbstverständlich keinen Arztbesuch!