YaaCool: Anne Wolff, wir alle haben dann und wann einen Pickel. Wie sollte man am besten damit umgehen – damit er so schnell wie möglich wieder verschwindet?
Anne Wolff, staatlich geprüfte Kosmetikerin, Institut Dermalisse, Hamburg: Zunächst einmal: "Pickel" ist nicht gleich "Pickel" – da gibt es große Unterschiede. In der Fachsprache gibt es übrigens gar keine "Pickel", Kosmetikerinnen sprechen entweder von sogenannten Papeln oder Pusteln. Papeln sind Talg -Knötchen, die verkapselt sind. Pusteln haben zusätzlich den bekannten weißen Kopf obenauf, der aus Eiter besteht. Grundsätzlich sollte man nie an diese "Pickel" gehen und sie unsachgemäß ausdrücken. Das führt zu Mikroverletzungen und kann den Eiter schlimmstenfalls nach innen und in die Blutbahn drücken, was sehr gefährlich werden kann. Des Weiteren ist eine Entzündung durch ein unsachgemäßes Quetschen fast schon vorprogrammiert: Die "Pickel" sind dadurch viel länger störend und fallen wesentlich mehr ins Gewicht, da sie größer und dunkelrot erscheinen.Durch das "Ausdrücken" werden kleine Helfer-Zellen in der Haut aktiviert, die dann zu der Stelle, an der die Haut verletzt wird, hin eilen und dort helfen. Das tun sie mit Talg, das heißt, sie produzieren Talg zum Schutz (Schutzschicht).
Mein Rat: Der bessere, schnellere und schmerzlosere Weg ist: Abwarten und abheilen lassen. Nicht Quetschen!
Also sollte man einen Pickel lieber fachkundigen Hände überlassen?
Es ist für viele natürlich schwer vorstellbar, "nur" wegen eines "Pickels" zur Kosmetikerin zu gehen, aber die kann den Talg fachgerecht entfernen - ohne, dass es zu Entzündungen kommt. Doch nicht nur das: Im Kosmetik-Institut gibt es bessere Behandlungen gegen Pickel, als diese "professionell auszudrücken".Da wären zum Beispiel sogenannte Thermomodellagen zu nennen, unter die spezielle Problemlöser aufgetragen werden, die dann durch die Wärme in die Haut eingeschleust werden und dort wirken können. Da gibt es unter anderem auch eine talgverflüssigende Creme. Auch Ultraschall-Behandlungen oder Algenmodellagen zur Entschlackung sind hilfreich für eine Problemhaut. Mein Tipp: Regelmäßige Behandlungen bei der Kosmetikerin können "Pickeln" vorbeugen.
Da sind wir auch schon beim Thema: Wie beugt man Pickeln am wirksamsten vor?
Zur Vorbeugung gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen:
- Morgens und abends das Gesicht gründlich mit einer Reinigungsmilch oder einem -schaum waschen.
- Morgens und abends im Anschluss an die Gesichtsreinigung Gesichtswasser (Tonic) mit Hilfe von Wattepads auftragen.
- Ab und zu Reinigungsmasken benutzen (Meine Empfehlung diesbezüglich lautet: Die Masken 2 oder 302 von Maria Galland sind super!).
- Gute Ernährung und viel Wasser trinken.
- Sport treiben.
Hier noch ein paar allgemeine Umgangsregeln:
- Herumreiben und Kratzen im Gesicht und an den Stellen vermeiden.
- Bei der gleichzeitigen Behandlung mehrerer "Pickel" kann es zu einer sogenannten Schmierinfektion kommen. Das heißt beispielsweise, dass man keine Schleifkörnerpeelings verwenden sollte. Die Kosmetikerin kann hier besser ein Enzym- oder Fruchtsäurepeeling anwenden. Lesen Sie dazu auch den YaaCool-Beitrag Mit einem Peeling zu schöner, glatter Haut .
Nun sind alle diese Maßnahmen nicht kurzfristig wirksam. Was tut man am besten, um den Pickel möglichst sofort "unsichtbar" zu machen?
Es gibt Möglichkeiten kosmetischer Art, den "Pickel" zu verdecken. Ich empfehle diese Tarnung:- Versuchen Sie, den "Pickel" nicht zu sehr abzudecken, nicht zuzukleistern, denn dies fällt oft noch viel mehr auf. Es gilt: Weniger ist hier mehr!
- Achten Sie bei "Deckungsmanövern" auf die richtige Farbe des angewendeten Kosmetikprodukts. Es sollte Ihrer Hautfarbe entsprechen.
- Camouflage ist das effektivste Mittel zum Abdecken. Es deckt jedoch sehr stark ab und lässt die Haut darunter schlecht atmen. Camouflage ist eine gute Wahl, um den "Pickel" für einen Abend oder besonderen Anlass optisch verschwinden zu lassen.