Splashing nach Dr. Erno Laszlo: "Meine Haut schlägt 11.30 Uhr!"

Dr. Erno Laszlo (1898 bis 1973) gilt als Schöpfer der ersten - wissenschaftlich untermauerten - kosmetischen Gesichtspflegelinie. Bis heute kommen aus dem Hause Laszlo Kosmetika, die nach den seit über 80 Jahren geltenden Prinzipien des legendären ungarischen Hautarztes entwickelt und angewendet werden. Zu kaufen gibt es die Laszlo-Produkte inzwischen für jeden weltweit: in Erno-Laszlo-Instituten, in ausgesuchten Parfümerien und natürlich findet man sie mitunter im Auktionshaus "Ebay" im Internet. Eine Liste mit den offiziellen Vertriebsadressen (Retailer) steht auf der englischsprachigen Internetseite ernolaszlo.com.

Meine Laszlo-Adresse in Hamburg
Die Hamburger Hof Parfümerie GmbH (Jungfernstieg 26) ist laut Internet mit den Laszlo-Produkten vertraut. Das ist der Grund, warum ich das Haus vor einigen Tagen besucht habe. Ein ganzes Regal ist dort voll mit Tiegeln, Fläschchen und Seifenstücken des berühmten Doktors. Sieben verschiedene Pflegeserien gibt es, jede einem speziellen Hauttyp zugeordnet – der international verständlich nach dem Laszloschen Pflegeprinzip namens "Clocking-System" als Uhrzeit angegeben wird, so dass jeder Einzelhändler dem Kunden das passende Hautpflegeprodukt verkaufen kann. Bis heute wird die Haut der Kunden mit Hilfe eines Fragebogens beurteilt, den Laszlo höchstpersönlich entwickelte. Gut: Die Hautanalyse ist ein kostenloser und unverbindlicher Service.

Die Hautanalyse nach Dr. Laszlo
Anhand des Fragebogens wurde als Erstes ermittelt, worauf es mir bei der Hautpflege ankommt: Ich sollte angeben, ob ich zum Beispiel etwas gegen "Alterung/Falten", "Entzündlichkeiten/Pickel" oder "Lichtbedingte Hautalterung" unternehmen möchte. Dann musste ich meine bisherige Pflege beschreiben, vor allem, dass ich seit gut zwei Jahren mehr oder minder erfolgreich versuche, meiner Haut zu geben, was sie vor allem braucht: Feuchtigkeit. Dann hatte ich einzuschätzen, wie meine Haut auf Umwelteinflüsse wie "Sonne", "klimatische Veränderungen" und Stress reagiert. In meinem Fall gibt es da nichts Nennenswertes. Das war’s auch schon. Zehn Fragen – zehn Antworten - ein Drittel einer DIN-A-4-Seite ist ausgefüllt. Meine Aussagen und die aufmerksame Betrachtung meiner Haut während des gesamten Gesprächs bewogen die Experten, meine Haut abschließend als "leicht trocken" einzuschätzen. Nach Laszlos Uhrzeiten-Prinzip bin ich also ein 11.30-Uhr-Typ. Schade für Kartenfetischisten wie mich: Seit einigen Jahren gibt es die berühmte "Laszlo-Card", eine laminierte Karte mit Namen und "Uhrzeit", nicht mehr.

Meine Haut schlägt 11.30 Uhr: Welche Produkte von Laszlo zu mir passen

Die vorläufige Empfehlung (nach sechs Wochen Anwendung wird diese in einem zweiten Gespräch gegebenenfalls optimiert) der Fachleute für mich lautete: Ich soll mein trockenes Gesicht morgens und abends mit dem pflegenden Öl "Active pHelityl Oil" (200 Milliliter, 47 Euro*, reicht laut Aussage der Fachleute bis zu einem Jahr) einbalsamieren. Dann das gleichnamige, cremige Seifenstück (170 Gramm, 41 Euro**) in heißes Wasser tunken und das geölte Gesicht damit einreiben bis es schäumt. Nach einer kurzen Einwirkzeit folgt das Highlight: Die im Artikel "Auf jeden Spritzer kommt es an!" ausführlich beschriebene Splashing-Methode zum Reinigen des Gesichts. Die Reinigung ist nach Laszlo das A und O der Gesichtspflege. Auf das vom Wasserspritzen noch feuchte Gesicht soll ich zügig das Gesichtswasser (Toner) "HydraHEL Skin Supplement" (200 Milliliter, 45 Euro**) auftragen – "mit einem Viskosepad aus der Drogerie, nicht mit alles-aufsaugender-Baumwolle!", empfehlen die Hamburger Laszlo-Experten. Meine Tages-Creme heißt R.E.M. SPF 30 (75 Millilter, 109 Euro**) und soll dank Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure Feuchtigkeit spenden, Geschmeidigkeit verleihen und DNS-Schäden reparieren. Als entsprechende Nachtpflege verschrieb man mir die R.E.M.-Creme (55 Gramm, 139 Euro**). Alle mir verabreichten Proben wurden notiert. Nach insgesamt zwanzig Minuten konnte ich die Parfümerie verlassen – "ehrfurchtsvoll" trug ich das bisher teuerste Stückchen Seife nach Hause.

Drei Tage später… oder "Nach der Flut"

Ich liebe Wasser! Es ist mein Element! Das Splashing nach Laszlo macht aber nicht nur Spaß und das Bad nass: Es tut meiner Haut auch gut. Insbesondere dann, wenn man wie ich morgens auf keinen Fall mit kaltem Wasser Kontakt aufnehmen mag. Nach Laszlo wird heißes Wasser gespritzt. Herrlich! Die Seife glibschte mir anfangs ständig ins wassergefüllte Waschbecken und die Sache mit dem Öl ist wohl auch nichts für mich, ich habe eine ich-weiß-nicht-woher-rührende Abneigung gegenüber Öl auf meiner Haut.

Fazit: Ich werde meine gewohnte Pflege um das Spritz-Ritual erweitern, denn das viele Wasser im Gesicht bekommt mir offensichtlich. Übrigens lässt es sich auch wunderbar mit der Dusche splashen.

*Preis laut Hamburger Hof Parfümerie GmbH
**Preis laut www.beautynet-parfum.de