Die in Europa am weitesten verbreitete Form ist das Hatha-Yoga. Hatha bedeutet Kraft, Hartnäckigkeit, Unterdrückung und Gewalt. Der Begriff Hatha betont die Mühe, die nötig ist, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Das Hatha-Yoga baut auf Körperübungen (Asanas) in Verbindung mit Atemübungen (Pranayama) auf. Es soll die Gesundheit verbessern und die jedem innewohnende göttliche kosmische Kraft (Kundalini) zu höheren Bewusstseinsebenen aufsteigen lassen. Hier sind einige Übungen für Sie zum Ausprobieren:
Marjarâsana – die Katze
Diese Übung soll die Durchblutung verbessern, um Verdauungsstörungen vorzubeugen. Zudem entspannt sie die Wirbelsäule und erhöht ihre Beweglichkeit; hilft bei Rückenschmerzen, wirkt wohltuend und entspannend auf den ganzen Körper und macht Müde wieder munter, sagt man.- Knien Sie sich auf alle Viere!
- Arme und Beine sollten senkrecht zum Boden sein.
- Machen Sie Ihren Rücken beim Ausatmen zu einem Katzenbuckel, ziehen Sie den Bauch ein und lassen Sie den Kopf nach unten hängen!
- Heben Sie den Kopf beim Einatmen bis die Halswirbelsäule gestreckt ist!
- Atmen Sie weiter und halten Sie diese Stellung einige Atemzüge lang!
- Versuchen Sie Ihren Rücken möglichst lang zu machen!
- Machen Sie beim Ausatmen wieder einen Katzenbuckel!
- Wiederholen Sie die Übung nach Bedarf.
Wrkhasana – der Baum
Durch diese Übung wird das gesamte Nervensystem beruhigt und entspannt, heißt es.- Stellen Sie sich auf Ihr linkes Bein und halten Sie den Oberkörper gerade!
- Winkeln Sie das rechte Bein an, schieben Sie Ihre Ferse in Richtung Gesäß!
- Die Beine sollten möglichst zusammen und das Becken stabil bleiben.
- Strecken Sie den linken Arm nach oben, halten Sie ihn dort kurz und wechseln Sie danach die Seite!
Anuloma Viloma - die Wechselatmung
Diese Übung soll für inneres Gleichgewicht und geistige Konzentration sorgen.- Setzen Sie sich bequem in den Schneidersitz, auf einen Stuhl oder knien Sie sich hin und schließen Sie die Augen!
- Heben Sie die rechte Hand, schließen Sie mit dem rechten Daumen das rechte Nasenloch und atmen Sie durch das linke Nasenloch vier Sekunden lang ein. Die Lungen sollten sich dabei zu etwa drei Vierteln füllen.
- Schließen Sie beide Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger und halten Sie die Luft vier Sekunden lang an!
- Öffnen Sie das rechte Nasenloch und atmen Sie durch das rechte Nasenloch acht Sekunden lang (oder so lange es eben geht) aus! Die Lungen sollten sich so weit wie möglich leeren.
- Halten Sie das linke Nasenloch geschlossen und atmen Sie durch das rechte Nasenloch vier Sekunden lang ein!
- Schließen Sie beide Nasenlöcher und halten Sie die Luft vier Sekunden lang an!
- Öffnen Sie das linke Nasenloch und atmen Sie acht Sekunden lang durch das linke Nasenloch aus!
- Beginnen Sie wieder von vorne. Sie sollten die Übung drei bis acht Mal wiederholen.