Laszlo & die Haut der Frauen: Sie strahlt von innen
Dr. Erno Laszlos Erfolg soll auf dem Grundverständnis beruhen, dass Haut von Natur aus strahlt. Die ursprüngliche Schönheit der Haut, die von allen Gefühlen, ja vom Leben gezeichnet ist, wollte Laszlo mit kosmetischen Produkten unterstützen und pflegen, heißt es. Der Legende vom "Engel der Schönheit" nach - wie Laszlo schon zu Lebzeiten genannt wurde – sollen es die unglücklichen Gefühle "hässlich zu sein" und "schrecklich auszusehen" vieler Patientinnen gewesen sein, die den Arzt veranlassten, sich dem Fachgebiet der Dermatologie zuzuwenden.Als die damals in Spitälern angewendeten eklig-braun-schwarzen, häufig faulig riechenden Salben seines Professors in Berlin Max Joseph, dem "Vater der modernen Dermatologie", nicht wirkungsvoll anschlugen, redete Laszlo mit dessen Patientinnen. Er soll der Überzeugung gewesen sein, dass er die Frauen nicht nur rein äußerlich pflegen muss, sondern auch deren Psyche. Man sagt über Dr. Laszlo, er wollte nicht nur wissen, was die Frau denkt, sondern auch, warum sie es denkt. "Nur dann werde ich in der Lage sein, ihr zu helfen", soll er gesagt haben. Josephs Patientinnen sollen Laszlo gestanden haben, dass sie die "stinkende, schmutzige" Creme des Professors gar nicht erst aufgetragen hätten.
Laszlo & die Kosmetologie
Das Unglück der Frauen, "den vollkommenen Geschöpfen" – wie er sie genannt haben soll, war den Quellen zufolge der Auslöser für den Arzt Erno Laszlo, der 1921 seinen Doktortitel an der Königlich-Ungarischen Elizabeth-Universität für Medizin bei Professor Soma Cornel Beck in Budapest erworben hatte, ein wissenschaftlich begründetes Kosmetikprogramm zu entwickeln: Nächtelang und ohne das Wissen seines Professors, so heißt es, habe der junge Arzt Rezepturen mit dem Ziel entwickelt, ein Make-up zu schaffen, das seine Anwenderin nicht wie angemalt aussehen lässt. Schließlich war das Werk vollbracht: Laszlo fertigte eine schneeweiße, geruchlose Creme, die - aufgetragen auf die Haut - nahezu transparent wirkte und zart schimmerte. Heimlich soll er den Patientinnen Josephs die Creme gegeben haben und diese sollen begeistert ob ihrer Wirkung und Beschaffenheit gewesen sein. Als der Berliner Professor davon erfuhr, habe er seinen Studenten dafür gelobt, heißt es. Der Erfolg gab dem Ungarn Recht: Er begründete einen neuen Zweig der Kosmetikwissenschaft, der Schönheit und Heilung verband - die Kosmetologie.Laszlo & die Schönen der Welt
1927 eröffnete Laszlo in Budapest das erste Schönheits-Institut für wissenschaftliche Kosmetologie, das sofort erfolgreich wurde. Dort soll sich die europäische High-Society getroffen haben, sagt man. Einfühlsam habe er seinen vor allen weiblichen Kunden zugehört, um ihnen dann ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt mit exakter Gebrauchsanweisung geben zu können. Es heißt, dass er eine Kundin nicht weiterbehandelte, wenn sie letztere nicht genau befolgte.1939 ging Dr. Laszlo für immer nach New York. Kunden seines neuen Instituts dort sollen unter anderem gewesen sein: die Herzogin und der Herzog von Windsor, Gloria Vanderbilt, Greta Garbo, Gary Cooper, Gianni Agnelli, Truman Capote, Audrey Hepburn, Yul Brynner, Jackie Kennedy und Marilyn Monroe. Letztere hat ihre Laszlo-Produkte auf dem Nachtischchen stehen gehabt, sie sollen auf den Zeitungsfotos von Monroes Tod zu sehen gewesen sein. Wer keine Referenz vorweisen konnte, wurde in die Gesellschaft der reichen, mächtigen und schönen Kunden des Dr. Laszlo übrigens nicht aufgenommen. Die Anzahl der Mitglieder des Laszlo-Clubs wurde anfangs begrenzt, das verlieh dem Haus Exklusivität. Später wurden Barbra Streisand, Diane Keaton, Madonna, Woody Allen, Yoko Ono, Sting, Val Kilmer und James Spader Kunden von Erno Laszlo, heißt es.
Laszlo & der erste kosmetische Versandhandel
Nicht alle Frauen konnten den inzwischen international berühmten Dr. Laszlo persönlich konsultieren. Deshalb entwickelte der Arzt einen umfangreichen Fragebogen, um per Ferndiagnose die geeigneten Produkte aus seinem Labor zu verschreiben. Der erste Versandhandel für Kosmetika war geboren. Seit Beginn der 50-Jahre des vergangenen Jahrhunderts werden die Laszlo-Produkte in einem Pharmakonzern hergestellt und in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften vertrieben. Kaufen kann sie jetzt jeder.Wie das "Clocking" funktioniert, steht in dem Artikel "Auf jeden Spritzer kommt es an!" hier bei YaaCool.