Ballaststoffe und Fett verlangsamen das Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Orientieren Sie sich an den beiden gängigen Methoden, glykämischer Index und glykämische Last, könnten Sie ein wenig verwirrt sein.
Nehmen Sie beispielsweise eine Melone: Schauen Sie auf eine glykämische Index-Liste, steht dort ein Wert von 72. Das ist recht hoch. Weißbrot hat einen Wert von 70 und gilt allgemein als Dickmacher! Zu einem ganz anderen Ergebnis gelangen Sie, wenn Sie sich nach der glykämischen Last orientierten. Die eben erwähnte Melone bekommt einen Wert von fünf und das Weißbrot einen Wert von 33,6. Ein deutlicher Unterschied also. Nach dem glykämischen Index ist die Melone Teufelszeug und fällt in die gleiche Kategorie wie Gummibärchen, Pfannkuchen und Kekse. Zu einer ganz anderen Aussage gelangen Sie jedoch, wenn Sie sich nach der glykämischen Last orientieren. Danach ist eine Melone gesundes Obst, was Ihr Gefühl Ihnen wahrscheinlich schon vorher gesagt hat.
Wie kommt es zu diesen Unterschieden?
Der Unterschied liegt in der Berechnungsmethode. Der glykämische Index bezieht sich immer auf Portionsgrößen, die genau 50 Gramm Kohlenhydrate enthalten. 50 Gramm Kohlenhydrate stecken in fünf Esslöffeln Traubenzucker oder in 950 Gramm Melone. Aber wer isst schon fast ein Kilo Melone? Das gleiche Problem entsteht immer dann, wenn Sie ein Nahrungsmittel mit einem geringen glykämischen Index essen. Dann nämlich, wenn Sie zum Beispiel dreimal so viel davon essen. Aus dem Schlankmacher wird auf einmal ein Dickmacher!Wissenschaftler der Harvard-Universität in Boston (USA) entwickelten die glykämische Last. Die glykämische Last eines Lebensmittels zeigt an, wie viel Insulin nötig ist, um die Kohlenhydrate aus dem Blutkreislauf in die Körperzellen zu bekommen. Je höher die glykämische Last, desto mehr Insulin lockt das Lebensmittel und viel Insulin macht dick. Sie berücksichtigt nicht nur den glykämischen Index, sondern auch den Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels. Die glykämische Last können Sie ganz leicht auch selber berechnen. Sie multiplizieren den Kohlenhydratwert in Gramm mit seinem glykämischen Index-Wert. Dann dividieren Sie das Ergebnis durch 100 und schon haben Sie die glykämische Last.
Merken Sie sich: Große Mengen Kohlenhydrate locken viel Insulin, gleichgültig, ob ihr glykämischer Index hoch oder niedrig ist. Listen, die Ihnen sagen, welche Lebensmittel welche glykämische Last haben, finden Sie im Internet.