Haarige Fakten
- Der menschliche Körper ist mit 300 000 bis 500 000 Haaren bedeckt, von denen sich ungefähr 25 Prozent auf dem Kopf befinden.
- Blonde haben mit etwa 100 000 Stück die meisten, aber auch die feinsten Haare auf dem Kopf.
- Die einzig unbehaarten Bereiche des Körpers sind Handflächen, Fußsohlen, Lippen, Schleimhäute und Brustwarzen.
- Die einzelnen Haare sind zwischen 0,04 Millimetern (Vellushaare) und 0,12 Millimetern (Terminalhaare) dick.
- Im Gegensatz zu dem weit verbreiteten Gerücht wachsen die Haare nach dem Rasieren oder Schneiden weder schneller noch dicker nach.
- Wir verlieren ungefähr 100 Haare pro Tag.
- Wenn die Pigmentzellen keinen Farbstoff mehr haben, werden die nachwachsenden Haare grau.
- Weißes Haar entsteht durch Luftbläschen, die zwischen den verhornten Zellen auftreten.
- Wann das Haar ergraut, wie dick es ist und wie schnell es wächst, ist genetisch bedingt.
Aufbau des Haares
Das menschliche Haar (das sichtbare Haar ist der Haarschaft) besteht hauptsächlich aus keratinreichen Hornzellen. Der Haarschaft liegt in einer länglichen Einstülpung der Oberhaut, dem Haarfollikel oder Haarbalg, an dessen unteren Ende das Haar in der Haarwurzel gebildet wird. Der Haarbalg kann mit dem sogenannten Haarbalgmuskel aufgerichtet werden. Zwischen Muskel und Haar liegen ein bis zwei Talgdrüsen, die im Haarbalg enden und ein öliges Sekret absondern, wodurch sie das Haar geschmeidig halten. Der Muskel richtet das Haar bei psychischen oder physischen Einflüssen wie Erregung, Wut oder Kälte auf. Dadurch wird Luft eingeschlossen und so die Isolation gegen Kälte erhöht oder die Überhitzung des Körpers verhindert.Jedes einzelne Haar besteht aus einer Schuppenschicht (Cuticula), der Haarrinde (Cortex) und dem Haarmark (Medulla). Wenn Sie sich glänzendes Haar wünschen, pflegen Sie Ihre Cuticula (Schuppenschicht)! Ist diese gesund, liegen die schuppenartigen Zellen flach an, reflektieren das Licht optimal und lassen Ihr Haar schön glänzen. Aus unvollständig verhornten und eingetrockneten Zellen bildet sich das Haarmark (Medulla). Die Cortex (auch: Faserschicht, Haarrinde, Faserstamm) wird von Keratinfasern (Fibrillen) gebildet und umschließt das Mark. Ob Ihr Haar reißfest und elastisch ist, hängt von der Qualität der Verbindung zwischen den einzelnen Cortexzellen ab. In den Zellen der Haarrinde sind auch die Farbstoffe abgelagert, die Ihre Haarfarbe bestimmen. Diese werden von der unter der Haarwurzel liegenden Haarpapille aus abgegeben.
Wachstum des Haares
Haare wachsen in einem ganz bestimmten Zyklus:- In der Anagenphase (Wachstumsphase) wird die Haarwurzel gebildet. Sie dauert drei bis sechs Jahre. In dieser Zeit nennt man die Haare "Papillarhaare".
- Die Katagenphase (Übergangsphase) dauert zwei bis drei Wochen. Die Zellproduktion wird beendet, das Haar (jetzt: Beethaar) löst sich von der Papille, verkümmert und fällt aus.
- In der Telogenphase (Endphase) erneuert sich die Haarpapille und der Haarfolikel regeneriert sich. Die Zellteilung beginnt erneut: Ein neues Haar entsteht. Sie dauert zwei bis vier Monate. Die in der Telogenphase befindlichen Haare nennt man "Kolbenhaare".
Haararten
Das Haar wird in drei Haararten eingeteilt:- Als Terminalhaar (oder Haupthaar) werden zum Beispiel Kopfhaar, Bart-, Nasen- und Ohrenhaare, Wimpern, Augenbrauen, Achsel- und Schamhaare, also alle dicken Haare bezeichnet. Das Wachstum der Terminalhaare hängt von Hormonen ab.
- Das Wollhaar (oder Vellushaar) bedeckt die restliche Körperoberfläche. Es ist viel feiner und kürzer als das Haupthaar. Da es kein Haarmark hat, enthält es auch keine Pigmente.
- Flaumhaar (oder Lanugohaar) hat ebenfalls weder Mark noch Pigmente. Es bedeckt den ganzen Körper von Frühgeborenen.