Pro Jahr werden in Deutschland ganze 60 Tonnen Gold verarbeitet – ein Viertel davon wird genutzt, um Schmuck zu vergolden. Doch die Gewinnung von Gold, Silber und anderer Edelmetalle ist mit großem technischem Aufwand verbunden und vergiftet die Umwelt, denn häufig kommt Zyanid zum Einsatz. Aus ökologischer Sicht sei daher eine sparsame Verwendung des Edelmetalls zwingend, so der Generalsekretär der DBU, Dr. Fritz Brickwedde. Für das Projekt der baden-württembergischen Firma Nanocraft Coating stellt die DBU 122.000 Euro zur Verfügung.
Gold, Silber, Platin oder Rhodium komme in vielen Bereichen der Industrie zum Einsatz wie zum Beispiel als Materialschutz, für Elektrogeräte, Autoabgaskatalysatoren oder bei der Herstellung von Chemikalien, erklärt Brickwedde. Auf Schmuck würden vor allem Gold und Silber in Schichten, die weniger als ein Millimeter dick sind, aufgetragen. "Bei rund 15 Tonnen Gold, die in Deutschland in einem Jahr dafür aufgebracht werden, steht ein beachtlicher Aufwand dahinter, um das Metall zu gewinnen", so der Generalsekretär der DBU.
Das Unternehmen Nanocraft Coating arbeitet nun an der Entwicklung von zwei neuen Techniken, mit deren Hilfe die Dicke der Gold- oder Silberschicht auf Schmuckstücken um die Hälfte reduziert werden soll. Das sei möglich ohne die Haltbarkeit des Schmucks zu verringern oder erhöhten Verschleiß zu riskieren, sagt Dr. Sabri Akari, Geschäftsführer bei Nanocraft. Der Verbrauch von Gold und Silber in der laufenden Entwicklung soll so um 50 bis 80 Prozent sinken.
Gold ist der Umweltorganisation "Rettet den Regenwald" zufolge eines der seltensten Elemente überhaupt. Um das wertvolle Metall zu gewinnen, müssten riesige Gesteinsberge abgetragen und zerkleinert werden – das Ergebnis seien meist nur ein paar Gramm Gold. Ganze drei Millionen Tonnen Erde müssten auf diese Weise durchsiebt werden, um eine Tonne Gold zu erhalten. In der Folge würden Wälder gerodet und es komme zu Verschlammung und Erosionsproblemen. Der Einsatz des giftigen Zyanids zur Ablösung des Golds vom Gestein könne zudem durch Unfälle oder fehlerhafte Lagerung Gewässer verseuchen sowie Mensch und Tier gefährden.