Das konnten die US-amerikanischen Psychologen Robert G. Franklin und Reginald B. Adams in einer Studie mit 100 Studentinnen zeigen.
Im ersten Teil der Studie (veröffentlicht im Fachmagazin "Journal of Experimental Social Psychology", Band 45, Seite 1156) sollten 50 Teilnehmerinnen Fotos von männlichen und weiblichen Gesichtern auf einer Skala von eins bis sieben bewerten. Dabei mussten die Studentinnen angeben, ob sie mit der jeweiligen Person ausgehen oder im Labor arbeiten möchten. Mit der ersten Frage wollten die Forscher herausfinden, ob Frauen ein Gesicht sexuell attraktiv finden, die zweite Frage zielte auf die ästhetische Beurteilung ab.
In einem zweiten Schritt wurden weitere 50 Studentinnen zur Attraktivität derselben Gesichter befragt. Nun aber waren einige der Fotos manipuliert: Die Forscher hatten sie am Computer waagerecht auseinandergeschnitten und die Gesichtshälften gegeneinander verschoben. Auf diese Weise konnten die Probandinnen den Gesamteindruck des Gesichts weniger gut beurteilen und konzentrierten sich mehr auf sexuell attraktiv wirkende Merkmale wie hervorstehende Wangenknochen oder ein markantes Kinn.
Das Ergebnis: Das Zerschneiden der Gesichter hatte kaum einen Einfluss darauf, wen die Frauen als potenziellen Partner für ein Date auswählten. Die Wahl eines Laborpartners dagegen wurde mit der Manipulation stark gestört. Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass Frauen Gesichter gleichzeitig nach sexuell attraktiven Merkmalen und nach ästhetischen Kriterien beurteilen.