Wein besteht zu achtzig Prozent aus Wasser und zu zwanzig Prozent aus anderen Inhaltsstoffen. In einem oder mehreren dieser Inhaltstoffe soll die gesundheitsfördernde Wirkung des Weines versteckt sein. Also erstmal raus mit dem Korken und eingeschenkt!
Inhaltsstoffe des Weines
TraubensüßeDer Zucker in den Trauben besteht hauptsächlich aus Glukose und Fructose. Diese beiden Zucker werden in Alkohol umgewandelt. Zucker, der nicht vergärt, sorgt für die Süße des Weines. Zucker ist schnell verfügbare Energie. Er ist aber nicht für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt.
Alkohol
Der Inhaltsstoff, den kein Weintrinker missen möchte, ist Alkohol. Auf den Trauben leben Hefezellen, die den Zucker der Trauben vergären. Dabei entsteht meist ein Alkoholgehalt von fünfzehn Volumenprozent. Die Leber kann den Alkohol in geringen Mengen abbauen. Wird diese Menge überschritten, entstehen beim Alkoholabbau freie Radikale, die die Körperzellen schädigen. Die Dosis macht also das Gift.
Alkohol kann äußerlich als Desinfektionsmittel gebraucht werden. Innerlich angewandt weitet er die Blutgefäße. Für diesen Effekt muss man aber kein Weintrinker sein. Bier und Schnaps hätten dieselbe Wirkung.
Weinsäuren
Die Weinsäure bestimmt den Geschmack des Weines. Sie ist in unterschiedlicher Konzentration im Wein enthalten. Der pH-Wert liegt durchschnittlich bei 2,8 bis 3,8. Der saure pH-Wert des Weines hilft dem Magen bei der Verdauung von Nahrung, vor allem, wenn zu wenig Magensäure da ist. Deshalb empfindet mancher Wein zum Essen als besonders bekömmlich.
Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe)
Der Wein enthält über hundert verschiedene Polyhenole. Sie stecken in den Trauben und gehen bei der Weinbereitung in den Wein über. Polyhenole helfen dem Körper, gesund zu bleiben, weil sie sehr aktive Antioxidantien sind. Antioxidantien bekämpfen freie Radikale, die die Zellen angreifen und sie schädigen. Einige davon sind Katechin, Quercetin und Resveratrol. Insbesondere der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol ist bekannt für seine zellschützenden Eigenschaften. Im Versuch schien er auch gegen Krebszellen zu wirken. Ein Grund, ihn sich näher anzusehen.
Resveratrol
In der Natur schützt der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol die Pflanze vor Parasiten und Pilzbefall. Er kommt sowohl in Weißwein, als auch in Rotwein vor. Allerdings ist die Resveratrolkonzentration im Rotwein bis zu sieben Mal höher. Die verjüngende Wirkung zeigt sich besonders beim positiven Effekt auf den Insulinspiegel und den Fettstoffwechsel. Im Versuch hat sich gezeigt, das Resveratrol eine Anti-Aging-Wirkung hat. Übergewichtige Mäuse alterten mit Resveratrol genauso schnell wie normalgewichtige Mäuse. Ohne Zugabe altern die dicken Mäuse schneller.
Wein kann also die Gesundheit günstig beeinflussen, solange er in Maßen getrunken wird.
Am besten man hält es wie Hippokrates, der wohl bekannteste Arzt des Altertums (460 bis 370 vor Christus): Das erste Glas Wein ist für die Gesundheit, das zweite Glas Wein für die Fröhlichkeit, das dritte Glas Wein für einen guten Schlaf und jedes weitere Glas Wein eine Gefahr.