Laut der Studie leiden acht Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen danach unter Schwellungen, Taubheitsgefühlen, Blutergüssen oder deutlich sichtbaren Narben. Die von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) in Auftrag gegebene Studie führte das Münchner Institut für Grundlagen- und Programmforschung durch. Insgesamt 620 Patienten, davon 497 Frauen und 123 Männer, sowie 225 Ärzten und Einrichtungen wurden befragt.
Die Untersuchung ergab, dass sich hochgerechnet in Deutschland im Jahr 2005 420.000 Menschen für ihre Schönheit unters Messer legten. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 523.000 ästhetische Eingriffe durchgeführt.
Beliebteste Schönheits-OP in Deutschland ist mit hochgerechnet 200.000 Einsätzen die Behandlung von Falten. Fast ebenso häufig lassen sich Patienten das Gesicht mit dem Laser behandeln (192.000 Fälle). Es folgen Brustoperationen (56.000 Fälle), Nasenkorrekturen (39.000 Fälle), Operationen am Augenlid (34.000 Fälle) und an den Ohren (23.000 Fälle).
Die Studie lässt schlussfolgern, dass der Markt für Schönheitsoperationen ein Volumen von geschätzt 700 Millionen Euro hat. Am teuersten sei das Lifting , so die befragten Ärzte. Wer sich Gesicht, Hals oder Stirn liften lasse, müsse mit durchschnittlich 5.800 Euro rechnen. Die Auflagerungsplastik mit Gesichtsimplantat kostet mit 408 Euro am wenigsten. Durchschnittlich zahlten die Patienten etwa 3.000 Euro für ästhetische Eingriffe.
Die Zahl der jungen Leute und der Männer, die sich Schönheitsoperationen unterziehen, ist der Studie zufolge nicht merkbar angestiegen. Allerdings sei es bedenklich, dass die Gruppe der Frauen zwischen 20 und 29 Jahren am häufigsten Brustoperationen durchführen ließe. Denn die Implantate sollten alle 10 bis 15 Jahre ausgetauscht werden und so müssten die jungen Patientinnen sich ein Leben lang regelmäßig unters Messer legen.
Jeder Sechste der Patienten und Patientinnen ist laut Studie gefährdet, seinen eigenen Körper verzerrt wahrzunehmen. Dieses Phänomen wird Körperbildstörung genannt und kann in krankhaftes Verhalten ausarten, wie etwa Meidung der Öffentlichkeit, Zwangsvorstellungen oder ständiges-in-den-Spiegel-sehen.
Die Motive für eine Schönheitsoperation sind – neben medizinischen Gründen – oft psychologischer Natur, so die Studie. Scham, Körperkontrolle oder Selbstzweifel würden Menschen dazu bringen, sich operieren zu lassen.