Laut einer neuen Studie ist es besonders das abendliche Fernsehen, das viele Menschen daran hindert, rechtzeitig ins Bett zu gehen.
Die US-amerikanischen Associated Professional Sleep Societies sind ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, die sich in erster Linie mit nur einem Thema beschäftigen: Schlaf. Beim jährlichen Treffen der Gesellschaft, das vom 6. bis zum 11. Juni in Seattle stattfand, wurde eine interessante Studie von Forschern der University of Pennsylvania School of Medicine vorgestellt. Die Abhandlung mit dem Titel "The Time of Our Lives: Work, Sleep and Television" (Deutsch etwa: "Die Zeit unseres Lebens: Arbeit, Schlaf und Fernsehen") besagt, dass sich Fernsehen vor dem Schlafengehen negativ auf unsere Nachtruhe auswirken kann.
Die Schlafforscher Mathias Basner und David F. Dinges analysierten die Ergebnisse von Umfragen aus den Jahren 2003 und 2006, in deren Rahmen über 21.000 US-Amerikaner Angaben zu ihren Alltagsgewohnheiten machten. Die Fragestellung war: Wie viele der Befragten sehen abends fern und wie wirkt sich das auf ihr Schlafverhalten aus? Dabei kam heraus, dass die Hälfte der Umfrageteilnehmer vor dem Schlafen noch fernsieht und dass der TV-Konsum bei vielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielt, wann sie ins Bett gehen. Anstatt sich nach natürlichen Faktoren zu richten, wie etwa der eigenen biologischen Uhr oder der Dämmerung, bestimmt das Fernsehprogramm die Schlafenszeit und sorgt dafür, dass man länger aufbleibt als es eigentlich angemessen wäre. Nach Ansicht von David F. Dinges kann das insbesondere zu gesundheitlichen Problemen führen, denn mangelnder Schlaf kann zum Beispiel zu Übergewicht beitragen. Seiner Meinung nach sind die zwei effektivsten Methoden, um mehr Schlaf zu erhalten, der Verzicht auf das abendliche Fernsehen und ein späterer Beginn der Arbeitszeit am Morgen. Da letzteres sich meist nicht ohne weiteres einrichten lässt, ist der Druck auf den "Aus"-Knopf der Fernbedienung am Abend für die meisten die erste Wahl.
40 Prozent der Amerikaner schlafen weniger als die von vielen Forschern empfohlenen sieben bis acht Stunden pro Nacht.