Die Forscher Rachel Vreeman und Aaron Carroll von der Indiana University School of Medicine nahmen die Volksweisheit unter die Lupe und stellten fest, dass der Zeitpunkt einer Mahlzeit keinen Einfluss auf das Gewicht hat.
Die Annahme, der nächtliche Gang zum Kühlschrank mache dick, ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Eine Studie in Schweden untersuchte die Essgewohnheiten von 83 fettleibigen und 94 normalgewichtigen Frauen. Die übergewichtigen Frauen gaben an, mehr Mahlzeiten zu essen, die sie eher nachmittags, abends oder nachts einnahmen. Deshalb vermutete man zunächst, nächtliches Essen begünstige Übergewicht.
Dieser Zusammenhang besteht jedoch laut Forschern nicht. Die fettleibigen Frauen aßen nämlich nicht nur bevorzugt abends und nachts, sondern nahmen auch mehr Kalorien zu sich als die normalgewichtigen Testpersonen.
Auch andere Studien können keinen Zusammenhang zwischen nächtlichen Mahlzeiten und Gewichtszunahme finden. So ergab beispielsweise eine Untersuchung mit 86 fettleibigen und 61 normalgewichtigen Männern, dass beide Testgruppen zu ähnlichen Zeiten aßen. In einer Studie mit 15 übergewichtigen Personen zeigten Forscher außerdem, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten den normalen Rhymthus der Energieverbrennung im Körper nicht verändert.
Spätabends essen gehen ist also auch während der Diät erlaubt. Entscheidend ist letztendlich nur, wie viele Kalorien über den Tag verteilt aufgenommen werden, so die Wissenschaftler. Wenn die Kalorienzufuhr größer ist als der Kalorienverbrauch, nehmen wir zu - unabhängig davon, wann wir essen.