Die Hüften zu prall, der Busen zu klein: Eine neue Methode soll schon bald dafür sorgen, dass unerwünschtes Hüftgold der Brust zu mehr Volumen verhilft. Fett wird dabei sanft abgesaugt, mit Stammzellen angereichert und schonend in den Busen injiziert.
Laut der Gesellschaft für ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) werden hierzulande pro Jahr rund 17.000 Brustvergrößerungen durchgeführt. Auch wenn es vielen Frauen so scheinen mag, als sei dieser Eingriff ein Spaziergang, warnen Experten immer wieder davor: Eine herkömmliche Brustvergrößerung durch Implantate ist ein schwerwiegender chirurgischer Eingriff und stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Hinzu kommt, dass die Nebenwirkungen der eingesetzten Silikonkissen nicht unerheblich sein können: Über zehn Prozent der Frauen klagen nach einem solchen Eingriff über Schmerzen. Aus diesem Grunde wird schon seit längerer Zeit an Alternativen zum Silikon geforscht - auch an einer Brustvergrößerung mit Eigenfett. Die Methode ist also nicht wirklich neu, jedoch waren die Eingriffe bislang nicht gänzlich komplikationslos und deshalb in Deutschland auch nicht zugelassen. Das könnte sich durch die Weiterentwicklung des Eigenfett-Verfahrens aber bald ändern: Forscher des Londoner Princess Grace Hospital testeten jetzt die Wirkung von Eigenfett, das mit körpereigenen Stammzellen angereichert wurde - mit Erfolg!
Brustvergrößerung mit Eigenfett bislang in Deutschland nicht möglich
In den USA und in Japan wird dem Busen schon seit geraumer Zeit durch Eigenfett zu mehr Volumen verholfen. Dazu wird Fett an Bauch, Beinen oder Po entnommen und anschließend in die Brust appliziert. Dabei gilt: Rund 200 Milliliter eigene Fettzellensubstanz verhelfen zu einer Körbchengröße mehr. Auch wenn die Ergebnisse sich sehen lassen können, tritt häufig ein unerwünschter Nebeneffekt auf: Bei circa jeder fünften Frau diagnostizierten die Ärzte nach dem Eingriff Kalkherde in der Brust. Die entstehen, wenn implantierte Fettzellen absterben. Diese Ablagerungen an sich sind laut Fachleuten nicht gesundheitsschädigend, jedoch gleichen sie auf Röntgenaufnahmen Tumoren. Aus diesem Grund entstand bei vielen gesunden Frauen bereits der Verdacht auf Brustkrebs. "Ich befürchte, dass dadurch immer wieder falscher Alarm bei der Früherkennung ausgelöst wird. Nur sehr erfahrene Radiologen können die Kalkablagerungen klar als solche erkennen", erklärte Johannes Bruck, Chefarzt der Abteilung für Plastische Chirurgie im Berliner Martin-Luther-Krankenhaus in einem Interview mit der Berliner Zeitung. Auch dies ist ein Grund, warum diese Methode bislang in anderen Ländern nicht erlaubt ist.
Neue Eigenfett-Methode zur Brustvergrößerung soll sicher sein
Am Londoner Princess Grace Hospital wurde jetzt eine neue Eigenfett-Methode zur Brustvergrößerung getestet: Zwölf Patientinnen, denen auf Grund einer Brustkrebserkrankung beide Brüste amputiert worden waren, konnten auf eine vielversprechende Weise behandelt werden. Grundsätzlich lief der Eingriff ähnlich ab wie bei der bereits bekannten Methode: Zuerst wurde überschüssiges Fett mittels speziellen Mikrokanülen abgesaugt. Neu war jedoch, dass dem Eigenfett körpereigene Stammzellen entnommen wurden. Anschließend reicherten die Forscher das Eigenfett mit einem erhöhten Stammzellenanteil an und injizierten es dann in die Brust. Die Zellen helfen dabei, dass lebendes Gewebe entsteht, das später von Blutgefäßen durchzogen wird. Dadurch ist das neu entstanden Brustgewebe vom herkömmlichen nach einigen Monaten kaum noch zu unterscheiden - und auch das Absterben der Fettzellen wird verhindert, heißt es.
Erfolgsversprechende Methode zur Brustvergrößerung
Der Vorteil der neuen Methode ist nicht nur, dass sie angeblich ohne Nebenwirkungen ist, auch die Brust soll völlig natürlich aussehen - und sich ebenso anfühlen. Der Eingriff kann schonend und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Für die Patientinnen ist somit kein Klinikaufenthalt nötig - nach Abschluss können sie direkt nach Hause entlassen werden. "Die ‚natürliche‘ Brustvergrößerung kann bislang allerdings nur eine Körbchengröße mehr erzeugen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich das im Laufe der Zeit noch ausweiten lässt", erklärt Professor Kefah Mokbel, Spezialist in der Brustchirurgie vom Princess Grace Hospital, in einem Interview mit "bild-online". Die Behandlungen in London waren bislang so erfolgreich, dass weitere Studien gestartet werden: "Ab Mai werden wir 30 Freiwillige der ‚Fettverlagerung‘ zu weiteren Testzwecken unterziehen. Verlaufen auch die erfolgreich, soll die Methode Ende des Jahres der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden" so Mokbel weiter. Ganz billig ist die neue Pracht jedoch nicht. Die Kosten für eine solche Behandlung liegen bei etwa 6.500 Pfund (knapp 7.500 Euro).
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