Egal in welchem Orkan Sie sich gerade befinden, genauso wie man irgendwann schlafen muss, sind auch Pausen für die Seele und den Körper überlebenswichtig. Es gilt, sich wieder dem meist sträflich vernachlässigten Gebiet der Entspannungstechniken zuzuwenden. In Wellnesscentern machen nicht ohne Grund beruhigende Massagen einen Großteil des Angebots aus. Eine sehr alte Technik wollen wir Ihnen hier vorstellen: Die Klangmassage.
Klangschalen-Massage: Wissenswertes zur Herstellung der Klangschalen
Klangschalen für die Klangschalen-Massage werden aus Kupfer, Messing, Silber, Gold, Eisen, Quecksilber oder Zinn hergestellt. Manche Klangschalen bestehen auch aus einer Mischung (Legierung) unterschiedlicher Metalle. Ursprünglich stammen die Klangschalen aus Indien und Tibet, wo sie schon seit langer Zeit zur Behandlung verschiedenster Leiden wie Migräne oder allgemeine Erschöpfung eingesetzt werden.Dort wurden die Schalen aus kaltem Metall geklopft. Diese uralte Kunst beherrscht mittlerweile kaum noch jemand. Deswegen sind die neueren Schalen meist aus heißem Metall auf einer Drehscheibe geschmiedet.
Falls Sie sich eine eigene Klangschale zulegen wollen, ist Vorsicht angeraten: Häufig werden billig und schlecht produzierte Schalen zu völlig überhöhten Preisen angeboten. (Der durchschnittliche Preis für eine qualitativ hochwertige Klangschale beträgt je nach Material ungefähr 100 bis 200 Euro pro Kilogramm Material.) Wenn Sie eine Schale anschlagen, sollte sie weder klirrende noch rasselnde Töne von sich geben – dies sind Zeichen dafür, dass die Schale irgendwo einen Riss hat.
Klangschalen-Massage: Wichtiges zum geschichtlichen Hintergrund der Klangschalen
Wozu genau die Klangschalen in alter Zeit dienten, konnte bis heute nicht vollkommen geklärt werden. Es ist bekannt, dass tibetische Mönche häufig nur eine einzige, speziell für sie angefertigte Schale besaßen. Ob Sie diese für rituelle Handlungen oder etwa nur als profanes Essgeschirr benutzten, weiß wohl niemand so genau zu sagen.Mittlerweile werden die Schalen im Westen dieser Welt besonders gern von Musikern sowie auch zur Klangschalenmassage benutzt. In Bad Driburg wird die Klangschalenmassage sogar zur Behandlung von Schlaganfallpatienten eingesetzt (die Kosten dafür werden jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen).
Klangschalen-Massage: So funktioniert's
Die Klänge werden mit Hilfe von kleinen Schälchen erzeugt. Die Schalen werden zunächst auf verschiedenen Stellen des bekleideten Körpers abgestellt oder direkt über den Körper gehalten, ohne ihn direkt zu berühren. Sie werden mit Klöppeln angeschlagen oder durch Reiben mit einem Holzstab in Schwingung versetzt. Teilweise werden die Schalen auch mit Wasser gefüllt, um den Klang zu variieren. Diese Schwingungen werden über den Boden der Klangschale vom Körper absorbiert. Die Knochen werfen die Schwingungen zurück und der Körper "vibriert". So kann der Eindruck entstehen, dass der eigene Körper zu einem Teil des Klanges wird.Die Muskelentspannung soll sich aufgrund der Tonfrequenz einstellen: Wenn sie angeschlagen werden, erzeugen die Schalen vor allem sogenannte Obertöne. Das sind schnellere Schwingungen eines Grundtons, weswegen einzelne Obertöne für das menschliche Durchschnittsohr nicht herauszuhören sind (nichtsdestotrotz gibt es auch Menschen, die aufgrund eines überdurchschnittlichen Gehörs dazu in der Lage sind). Die Klänge, die mit Hilfe von Instrumenten wie Klangschalen oder auch dem australischen Didgeridoo für unser Ohr zu hören sind, sind die Zusammenklänge einzelner Töne. Beim Obertongesang werden dagegen einzelne Obertöne aus dem Klangspektrum der Stimme pointiert, so dass sie einzeln wahrgenommen werden können.
Es gibt die wissenschaftlich nicht bestätigte Theorie, dass sich durch die Klangmassage alle Körperzellen entspannen, weil der Körper hauptsächlich aus Wasser besteht. Das Massage-Erlebnis mit klingenden Schalen ist in jedem Fall beeindruckend, Theorie hin oder her. Ein Entspannungseffekt tritt jedenfalls schon dadurch ein, dass man sich einfach mal Zeit für sich nimmt und nichts anderes tut, als den Klangschalen zu lauschen.