Musikhören beim Laufen – die Vorteile
Es ist offiziell: Musikhören beim Laufen kann helfen, das persönliche Fitnesspotenzial besser auszuschöpfen. Ein Forscherteam der Brunel University (London) um Dr. Costas Karageorghis wollte wissen, ob Musik beim Joggen wirklich Vorteile bringt. Im Rahmen einer Studie, die Teil eines 20-jährigen Forschungsprogramms zum Themenkomplex Sport und Musik ist, sollten sich 30 Probanden auf ein Laufband begeben und zu aktueller Pop- und Rockmusik joggen. Die Studienteilnehmer wurden gebeten, immer im Takt der Musik zu laufen. Das Ergebnis: Auf diese Art und Weise konnte die Ausdauer der Sportler um bis zu 15 Prozent gesteigert werden. Ein weiterer positiver Effekt war, dass die Probanden sich während und nach dem Laufen mental besser fühlten und eine positivere Einstellung zur bewältigten körperlichen Anstrengung hatten. Ein Grund für die Leistungssteigerung ist im Rhythmus der Musik zu finden: Die eingesetzten Songs hatten jeweils eine bestimmte BPM-Zahl. BPM steht für "Beats per minute", also "Schläge pro Minute", und ist die gebräuchliche Maßeinheit für das Tempo eines Musikstücks. Musik kann nicht nur motivierend wirken, mal etwas schneller zu laufen als sonst, sondern hilft auch dabei, einen bestimmten Lauf- und Atemrhythmus zu halten. Weitere Studien der Forscher haben jedoch auch ergeben, dass Musik auf jeden Läufer anders wirken kann. Je nach Rhythmusgefühl und Musikalität des Sportlers kann der Einsatz eines MP3-Players mal mehr und mal weniger nützlich sein.Nachteile von Joggen mit Musik: Der Flow und die Folgen
Es gibt auch eine ganze Reihe von professionellen Läufern, die nie mit Musik auf den Ohren joggen gehen würden. Sie argumentieren damit, dass die Musik den natürlichen "Flow" störe. Dieser Begriff lässt sich etwa mit "Fluss" übersetzen und bezeichnet in der Sportpsychologie einen speziellen Gemütszustand, der sich beim Laufen und anderen Sportarten einstellen kann. Dabei geht der Sportler völlig in dem was er tut auf und hat das Gefühl, ewig weitermachen zu können. Die Musik störe den Läufer auch nach Ansicht mancher Forscher dabei, seinen eigenen Rhythmus zu finden und alles um sich herum zu vergessen. Das ist nicht unumstritten – manch einer sagt gar, dass ihm die Musik dabei hilft, den Flow-Zustand zu erreichen. Auch ein weiterer, wesentlich simplerer Nachteil des Joggens mit Musik soll nicht unerwähnt bleiben: Wer beim Laufen seinen MP3-Player benutzt, hört nicht mehr, was in seiner Umgebung vor sich geht. Das kann insbesondere gefährlich werden, wenn man auf Straßen oder Fußwegen unterwegs ist.Ob Sie also zu den Läufern gehören, die sich durch Musik gestört oder in ihrer Wahrnehmung zu stark eingeschränkt fühlen, müssen Sie selbst herausfinden.