Ein Forscherteam um Edward Weiss von der Universität in Saint Louis hat die Konsequenzen einer verringerten Kalorienzufuhr auf den Menschen untersucht. Die kürzlich vorgelegte Studie belegt, dass eine Verringerung der Nahrungszufuhr möglicherweise einen Anti-Aging-Effekt verursacht. Sie wirkt sich eventuell positiv auf unser Aussehen aus – und das nicht nur in Bezug auf unsere Figur. Es wird vermutet, dass dies mit einer verminderten Produktion des Schilddrüsenhormons Triiodthyronin (T³) zusammenhängt, welches Stoffwechsel und Gewebealterung beeinflusst.
Im Rahmen der Untersuchungen fungierte eine Reihe gesunder, zwischen 50 und 60 Jahre alter Frauen und Männer mit durchschnittlichem oder leicht überdurchschnittlichem BMI als Probanden. Die Testpersonen wurden drei Gruppen zugewiesen: Eine Gruppe reduzierte ihre Nahrungszufuhr langfristig um 300 bis 500 Kalorien; eine zweite ernährte sich wie bisher, aber trieb regelmäßig Sport. Die dritte Gruppe diente als Kontrollgruppe und änderte ihr Ess- und Sportverhalten nicht. Nach einem Jahr wurden die Probanden zur Untersuchung gebeten, um körperliche Veränderungen festzustellen. Sowohl bei den Sportlern als auch bei der Gruppe, die im vorangegangen Jahr weniger gegessen hatte, war der BMI gesunken. Jedoch war nur bei letzterer Gruppe auch der T³-Spiegel geringer als ein Jahr zuvor.
Die Forscher wollen als Nächstes nachweisen, dass eine geringere T³-Produktion wirklich die Alterung verlangsamt. Hierzu wird eine Langzeitstudie nötig sein. Nach Ansicht von Edward Weiss lohnt es sich trotzdem in jedem Fall, weniger Kalorien zu sich zu nehmen. Eine tägliche Einsparung von 300 bis 500 Kalorien entspräche etwa dem Verzicht auf einen Nachtisch und würde das Risiko von Krankheiten wie Diabetes oder Krebs senken.
In Versuchen mit Ratten und Mäusen wurde bereits häufig bewiesen, dass die Einnahme von weniger Kalorien den Alterungsprozess bei diesen Nagern verlangsamt. Für Menschen gab es nach Aussage von Weiss bisher keine vergleichbaren Studien.