Parfüm - eine historische Duftreise
Schon im Alten Ägypten und Indien wurden Duftstoffe vielseitig genutzt - zunächst als Opfergabe, um Göttern zu huldigen, als Toten-Beigabe und später, um den lebendigen Körper mit einem Duft zu versehen. Es war Aufgabe der Priester, Duftmischungen zu produzieren, denn die waren Profis in der Herstellung von Harzen, Balsamen und Salben. Die Herstellung duftender Mixturen war häufig mit großem Aufwand verbunden, denn die wertvollen Rohstoffe kamen oftmals von weither. Entsprechend kostbar war der fertige Duft.Der körperliche Wohlgeruch, unter anderem hervorgerufen mit Duftmischungen, gehört seit der sogenannten Goldenen Zeit der Pharaonin Hatschepsut zum Reinigungsritual. Wikipedia zitiert: "'Himmel und Erde sollen überfließen von Weihrauch und der Duft soll im Fürstenhaus sein. Rein und makellos sollst du sie mir darbringen, damit Salbe für die göttlichen Glieder daraus ausgepreßt wird.' (An Königin Hatschepsut, 1490–1469 v. Chr.)"In Indien hat die Parfümherstellung ebenfalls lange Tradition, der große Vorteil dort: In dem Land wächst so gut wie alles, was man braucht, um Düfte zu mixen. Sie fanden deshalb schon frühzeitig Anwendung im medizinischen und körperpflegenden Bereich.
Körperlicher Wohlgeruch spielt seit jeher auch eine wichtige Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen. Liebe geht eben nicht nur durch den Magen, sondern auch durch die Nase. Das Kamasutra hat nicht nur überliefert, wie ein erfülltes Liebesleben zu praktizieren ist, sondern auch, welche Rolle aromatische Substanzen dabei spielen.
Während der Orient (Morgenland) schon lange wohl duftete, kamen die Rohstoffe für Düfte erst mit den Kreuzzügen in den Okzident (Abendland). Seit dem 15. Jahrhundert etwa konnten hier hochkonzentrierte Destillate hergestellt werden, womit die Karriere ätherischer Öle begann. Wobei Duftwasser und Duftöle zum einen nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit Benutzung fanden, Wohlgeruch war Sache der wohlbetuchten Menschen. Zum anderen kam dem Duft nicht nur die ästhetische Aufgabe zu, sondern auch die therapeutische: Belebung von Körper und Geist. Vor allem aber diente ein Duftstoff dem Kampf gegen unsichtbare Feinde: Krankheitserreger (unter anderem Pest). Die Bedeutsamkeit von Duftwassern bei der alltäglichen Reinigung hatte ihren Höhepunkt in Zeiten, in denen man in bestimmten Gesellschaftskreisen ganz auf Wasser verzichtete und statt dessen Eau de Toilette einsetzte.
Parfüm - was steckt in einem Duftwasser?
Parfüms bestehen zum Großteil aus Alkohol (bis zu vier Fünftel), der mit destilliertem Wasser versetzt wird. Darin befinden sich gelöste Duftessenzen, also ätherische Öle, die sowohl pflanzlicher Herkunft als auch tierischen Ursprungs sein können. Immer mehr Duftessenzen werden heutzutage künstlich (sythetisch) hergestellt - sie kommen aus dem Chemielabor. Im Fachjargon werden diese natürlichen Öle und synthetischen Düfte übrigens "Riechstoffe" genannt. Eine Auflistung der wichtigsten Ingredienzien (Zutaten) für Parfüms liefert Wikipedia.Die besten Tipps zum Kauf von Parfüm
Ein Parfüm hat naturgemäß einen flüchtigen Charakter. Es wirkt auf jede Nase unterschiedlich und entwickelt von Haut zu Haut einen spezifischen Duft. Deshalb sollte man einige Tipps beherzigen, wenn man sich ein Parfüm kauft. Wer schon weiß, welches Parfüm im Warenkorb (im Geschäft oder Onlineshop) landen soll, zum Beispiel das neue Gucci Guilty Black, hat es einfach. Wer dagegen auf der Suche nach einem Duft ist, sollte sich angesichts der Riesenauswahl fachlich beraten lassen, um zumindest schon mal eine bestimmte Duftrichtung (Duftfamilie: blumig, orientalisch, Zitrusnoten, holzig, tropisch) festzulegen, innerhalb der dann die Nase die Wahl hat. Morgens ist die Nase übrigens besonders fit! Wer ein Parfüm erstmals verschneken will, geht ein Risiko ein, denn was der einen nasen gefällt, muss der anderen noch lange nicht gefallen. Deshalb besser nach dem Wunschparfüm fragen, um sich eine Umtauschaktion zu ersparen.Da unsere Nase innerhalb kürzester Zeit, zum Beispiel in der Parfümerie, nur eine begrenzte Zahl von Düften klar aufnehmen kann, macht es Sinn, sich drei bis fünf Düfte an unterschiedlichen Hautstellen aufzusprühen, um deren erste Wirkung zu erschnuppern. Zwischendurch hilft es, die Nase an Kaffeebohnen zu neutralisieren. Die Duftnote auf der Haut verändert sich im Laufe der Zeit, so dass viele sich auch erst einmal eine Probe mitnehmen, um die Langzeitwirkung auf der Haut zu testen.