Das Bohren in den Ohren betreibt man zum Reinigen derselben. Häufig werden Hilfsmittel wie Wattestäbchen benutzt. Dass man sich damit im schlimmsten Fall den Gehörgang oder das Trommelfell verletzen kann, wissen viele - und tun es dennoch regelmäßig. Lassen Sie sich sagen: Ohrenschmalz ist kein Schmutz, der entfernt werden muss! Im Gegenteil: Wer die klebrige Masse aus dem Gehörgang pult, ignoriert deren Rolle im natürlichen Selbstreinigungsprozess der Ohren, behindert diesen oder unterbindet ihn gar ganz. Mehr dazu können Sie im Beitrag "Schöne, saubere Ohren – ganz von selbst" lesen.
Das ständige Bohren in den Ohren, genauer im äußeren Gehörgang, hat aber auch einen anderen Grund. Universitätsprofessor Dr. med. Wolfgang Stoll sagt gegenüber der Apotheken Umschau: "Der Gehörgang ist von Nerven versorgt, die angenehme Empfindungen vermitteln. Das erklärt, warum so viele Menschen von Wattestäbchen nicht lassen können und sogar mit Büroklammern oder Stiften im Gehörgang herumstochern."
Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Universität Münster rät allen "Bohrern", sich dies unbedingt zu verkneifen. Insbesondere dann, wenn sie dies nicht mit bloßem Finger sondern mit Gegenständen wie Wattestäbchen, aufgebogenen Büroklammern, Haarnadeln oder Stiften tun. Diese haben in den Ohren nichts zu suchen. Im Gegenteil: Sie können zu Verletzungen des äußeren Gehörganges führen oder das Ohrenschmalz zu einem Pfropfen verdichten, der das Hörvermögen beeinträchtigen kann. Es reicht vollkommen aus, die Ohrmuschel zu reinigen, zum Beispiel mit einem feuchten Läppchen.
Ein guter Rat zum Schluss: Wer sich seine Lust über die erogene Zone Ohr verschaffen will, sollte den Partner zum Knabbern an die eigenen Ohren lassen.