Trauen Sie Ihren Ohren!
Die Ohren sind höchst empfindsame Organe. Sie führen tief in den Kopf hinein. Der äußere Gehörgang braucht einen Schutz, zum Beispiel vor Schmutz, Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen und Eindringlingen aus der Familie der Insekten. Das eklige Ohrenschmalz bietet diesen Schutz. Lesen Sie dazu auch den Beitrag "Schöne, saubere Ohren – ganz von selbst".Reinigung – gewusst wie
- Sie sollten sich grundsätzlich nur die Ohrmuscheln waschen. Am besten mit Wasser. Feuchten Sie dazu einen Waschlappen, ein Taschentuch oder einen Handtuchzipfel an und putzen Sie damit die Ohrmuschel von innen und außen.
- Entfernen Sie nur das Ohrenschmalz, das sichtbar und mit bloßem Finger erreichbar ist. Nutzen Sie weder Wattestäbchen (Q-tips), noch Haarnadeln oder aufgebogene Büroklammern, um die Ohren zu reinigen.
- Die Ärztekammer Baden-Württemberg empfiehlt, beim Haarewaschen oder Duschen auch etwas (körperwarmes) Wasser in das Ohr laufen zu lassen, damit das Schmalz nicht hart wird und verklumpt. Dabei darf jedoch keine Seife ins Ohr gelangen.
- Vom Baden, Schwimmen, Saunieren oder Duschen feuchte Ohren sollten Sie schonend trocknen, zum Beispiel mit einem auf niedrigster Stufe laufenden Fön.
Was tun, wenn das Ohr verstopft ist?
Viele Menschen leiden an zuviel Ohrenschmalz, das sich im Gehörgang ansammelt und dort zu sogenannten Pfropfen klumpt, verhärtet und das Hören beinträchtig. Der Hals-Nasen-Ohren- oder Hausarzt kann solche Pfropfen schnell und schmerzfrei entfernen – entweder werden diese abgesaugt oder mit einem Häkchen rausgepult. Da der Arzt wegen der Verstopfung des Gehörgangs häufig keine freie Sicht auf das Trommelfell hat, kann er den Pfropfen nicht herausspülen. Denn für eine Spülung mit Wasser, das oft mit etwas Glyzerin gemischt ist, braucht der Mediziner die Gewissheit, dass das Trommelfell in Ordnung ist. Andernfalls würde die Spüllösung ins Mittelohr dringen können und dort im schlimmsten Fall zu Entzündungen führen. Das ist auch der Grund, der gegen eine Spülung zuhause spricht. Wer es dennoch tut, sollte Folgendes beachten:- In Apotheken gibt es verschiedene Tropfen oder Lösungen zum Spülen, die - regelmäßig angewendet - der Entstehung von Ohrenschmalzpfropfen vorbeugen beziehungsweise diese im akuten Fall aufweichen sollen. Oft handelt es sich dabei um Meersalzlösungen. Wägen Sie ab, ob das Produkt seinen oft hohen Preis wert ist! Meersalzlösungen kann man sich meist schneller und preiswerter selbst anrühren und man spart so zum Beispiel die 7,99 Euro, die der gesundshop24 für 45 Milliliter "Audi-Spray" haben will.
- Achten Sie auch darauf, dass Lösungen zum regelmäßigen Spülen keinen Alkohol enthalten. Er zerstört das schützende Klima im Ohr.
- Lange Zeit galt Öl als Geheimrezept, um Ohrenschmalzpfropfen aufzuweichen. Viele Hals-Nasen-Ohren-Ärzte haben Betroffenen empfohlen, sich einige Tropfen Speiseöl – am besten Olivenöl – ins Ohr zu träufeln, das Ohr mit einem Wattebausch zu verschließen und über Nacht wirken zu lassen. Laut einer neuen Studie erfüllt Wasser den gleichen Zweck – allerdings in viel kürzerer Einwirkzeit (15 Minuten).
- Ein anderes Lösungsmittel für den Pfropfen soll Wasserstoffperoxid sein.
Ein letzter Tipp für alle Ohren-Träufler
Erwärmen Sie die Lösungen oder Öle, bevor Sie sie ins Ohr träufeln. Kalte Tropfen können das Gleichgewichtsorgan im Innenohr irritieren und Schwindel oder Schmerzen auslösen.In dem YaaCool-Artikel "Ohren weg von Wattestäbchen & Co." können Sie lesen, warum Q-tips als Putzmittel aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind und warum man sie auf keinen Fall zum Reinigen der Ohren einsetzen sollte.