Umso schwerer ist es daher für Männer zu ertragen, wenn sich bereits in jungen Jahren das Haar lichtet und Geheimratsecken entstehen. Viele empfinden den Haarverlust als Minderung der Lebensqualität und fühlen sich weniger attraktiv und selbstbewusst. Fast jeder zweite Mann soll von frühzeitigem Haarausfall betroffen sein, 90 Prozent von ihnen sind zwischen 20 und 25 Jahre alt.
Woher kommt der Haarausfall?
Männer und Frauen verlieren täglich etwa 50 bis 100 Haare, die normalerweise wieder nachwachsen. Fallen jedoch deutlich mehr Haare aus oder wird die Neubildung der Haare gestört, sprechen wir von Haarausfall. Männer sind häufiger und meist früher davon betroffen als Frauen. Der Grund dafür ist, dass die Haarwurzeln von Männern genetisch bedingt überempfindlich auf männliche Geschlechtshormone wie Testosteron reagieren können und daher schneller ausfallen. Andere Ursachen für den Haarverlust können Stress, die Einnahme bestimmter Medikamente, verschiedene Krankheiten oder eine Chemotherapie im Rahmen einer Anti-Krebsbehandlung sein.Was können Männer gegen Haarausfall tun?
Männer mit Haarausfall gehen auf sehr unterschiedliche Weise mit der dünner werdenden Haarpracht um. Einige akzeptieren den Haarverlust einfach oder rasieren sich eine Glatze. Prominente wie der Schauspieler Bruce Willis oder der Sänger Seal haben es vorgemacht – und zeigen, dass eine Glatze durchaus sexy sein kann.Wer jedoch haarlos nicht glücklich werden kann, hat Möglichkeiten, um den Haarausfall zu kaschieren. So ist es möglich, Haare chirurgisch zu ersetzen, indem zum Beispiel Haarbüschel in die Haut transplantiert werden. Kostengünstiger und weniger aufwendig ist dagegen der Erwerb eines passenden Haarteils. Gut zu wissen: Die Zahl der unterschiedlichen Mittel und Medikamente, in Drogerie und Apotheke, die den Haarwuchs anregen sollen, ist zwar groß. Aber: Die meisten Präparate sind teuer und nahezu wirkungslos – wer sich für diese Methode entscheidet, sollte sich daher mit einem Arzt absprechen.
Toupets verbergen Haarausfall
Toupets sind keine Perücken, sondern Haarersatzteile, die einen kleinen Bereich der kahlen Kopfhaut abdecken können. Sie werden meist von Männern mit sogenannter Stirn- oder Halbglatze getragen und können auch Geheimratsecken verstecken. Damit das Toupet jedoch nicht als solches erkannt wird, sollte es von einem Spezialisten maßgefertigt und in Form und Farbe individuell angepasst werden. Diese Dienste leisten sogenannte Zweithaarstudios beziehungsweise Zweithaarpraxen. Auch die Frage, ob das Toupet permanent befestigt werden soll oder jederzeit abnehmbar bleibt, sollte mit einem Spezialisten geklärt werden.Der Preis für ein künstliches Haarteil variiert stark. Ein gutes Modell soll etwa zwischen 300 und 600 Euro kosten. Allerdings müssen Männer das Toupet aus eigener Tasche zahlen: Laut der "Apotheken Umschau" geht aus einem Urteil des Sozialgerichts in Dresden hervor, dass Krankenkassen nicht dazu verpflichtet sind, die Kosten für Haarteile oder Perücken für Männer zu erstatten - selbst wenn der Haarausfall Folge einer Krankheit ist.